Indian Summer

Von Jenny in Musik 273 Aufrufe 12th Mai 2020 Video Dauer: 00:03:05
Jutta Hipp (* 4. Februar 1925 in Leipzig; † 7. April 2003 in New York, USA) war eine deutsche Jazz-Pianistin, Malerin und Designerin.
Hipp besuchte die Rudolf-Hildebrand-Schule in Leipzig-Connewitz und erhielt mit neun Jahren Unterricht in Klassischem Klavierspiel, den sie aber nach vier Jahren beendete. Als Teenager von vierzehn Jahren hörte sie erstmals Jazz und entdeckte ihre Liebe zu dieser Musik durch den Kontakt zu dem illegalen Jazzclub Hot Club Leipzig, in dem sie während des Zweiten Weltkrieges als Mitglied einer Amateur-Jazzband auch auftrat. Außerdem gab es Sessions in Privatwohnungen. Zum Kreis gehörte der Jazzgitarrist Thomas Buhé und der Schlagzeuger Frohwalt „Teddie“ Neubert. Ihre Vorbilder waren damals Teddy Wilson, Fats Waller und Art Tatum.

Von 1942 bis 1945 war sie Studentin an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig, belegte dort eine Meisterklasse bei Professor Walter Buhe, dem Vater von Thomas Buhe, und war auch Studentin der Professoren Kurt Metze und Karl Miersch. In der Nachkriegszeit gab es eine kurze Besetzung durch US-Truppen (April bis Juli 1945), bevor Leipzig von Sowjettruppen besetzt wurde. Während der kurzen Zeit der amerikanischen Besatzung erklang auch wieder Jazzmusik im Hauptquartier der US-Truppen, Jazzauftritte waren wieder möglich und es gab Jazzmusik beim Soldatensender AFN. 1945/46 entstanden Demo-Aufnahmen mit Freunden aus dem „Lime City Jazz Club“ in Leipzig (unter anderem auch mit Rolf Kühn), die 2015 veröffentlicht wurden.

Hipp übersiedelte 1946 mit ihrem damaligen Verlobten Teddie Neubert und Thomas Bué nach Westdeutschland, um zunächst in amerikanischen Offiziersclubs und Tanzlokalen am Tegernsee zu spielen. 1948 bekam sie einen Sohn Lionel, den sie einem Kinderheim übergab. Sie trat mit Paul Martin und ab 1951 professionell mit der Band von Freddie Brocksieper in München und Bayern in US-amerikanischen Soldaten-Clubs zu spielen, dann in der Combo (New Jazz Stars) von Hans Koller, die auch Dizzy Gillespie auf einer Deutschland-Tour 1953 begleitete und sich das „Cool-Jazz“-Idiom aneignete. 1952 zog sie nach Frankfurt am Main und leitete 1953 bis 1955 das Jutta Hipp Quintett, dem zunächst Emil Mangelsdorff, Joki Freund, Hans Kresse (Bass) und Karl Sanner angehörten. In dieser Besetzung trat die Band auf dem ersten Deutschen Jazzfestival 1953 auf und nahm auch das Album New Faces – New Sounds from Germany für ein amerikanisches Label auf. Auf Anregung von Leonard Feather wurde es später auch von Blue Note in den USA vertrieben, um sie dort bekannt zu machen und ihre dortigen Auftrittschancen zu erhöhen.1953 belegte sie im Podium-Jazz-Referendum den ersten Platz unter den deutschen Jazzpianisten vor Paul Kuhn. Auch mit ihrer nächsten Band 1954/5, zu der Attila Zoller gehörte, bestätigte sie den Ruf, „Europe’s First Lady in Jazz“ zu sein. 1954 spielte sie auf dem Deutschen Jazzfestival mit Albert Mangelsdorff und Zoller, aber auch in einer Session mit Hugo Strasser.

1955 ging sie mit ihrem Quartett in Schweden auf Gastspielreise, wo sie auch mit Lars Gullin aufnahm, und siedelte nach einer Jugoslawien-Tournee mit J. Freund und Carlo Bohländer auf ein Angebot von Leonard Feather, der sie 1954 in Duisburg gehört hatte und von ihrem Spiel begeistert war, in die Vereinigten Staaten über. Dort war sie zunächst erfolgreich. Sie erhielt als erster europäischer Jazzmusiker (und zweiter weißer Musiker überhaupt) einen Vertrag bei Blue Note Records, für die sie 1956 drei Alben unter eigenem Namen aufnahm. 1956 spielte sie als Vertretung der auf Tour gegangenen Marian McPartland auf Feathers Vermittlung hin ein halbes Jahr im New Yorker Club-Restaurant Hickory House (im Trio mit Peter Ind und Ed Thigpen). Ihr Spiel wurde härter und bekam mehr Drive. Auch trat sie 1956 beim Newport Jazz Festival auf. Kurze Zeit arbeitete sie auch mit Charles Mingus zusammen.

Noch 1956 kam es jedoch zu künstlerischen Differenzen mit Feather, teilweise darin begründet, dass sie sich in ihr musikalisches Repertoire nicht hineinreden lassen wollte, etwa, indem sie Kompositionen von Feather spielte. Ein weiterer Grund war, dass sie den verheirateten Feather „abblitzen“ ließ. Sie war, bevor sie in die USA ging, mit Zoller verlobt. Feather besprach sie nach 1956 nicht mehr und äußerte in seinen Büchern, Horace Silvers Einfluss habe sich negativ auf ihr Spiel ausgewirkt.Letztere Ansicht vertrat aber vorher schon Nat Hentoff. Sie nahm danach nicht wieder auf und hatte nur noch Engagements in kleineren Clubs in New York und auf Long Island. Um 1957 tourte sie mit dem Saxophonisten Jesse Powell in den Südstaaten, was nach ihren eigenen Worten der musikalische Höhepunkt ihrer Karriere war. Da die Situation sich für Jazzmusiker Ende der 1950er Jahre verschlechterte, nahm sie einen Job als Näherin in einer Kleiderfabrik in Queens an.Bis 1960 trat sie dabei noch an Wochenenden als Jazzmusikerin auf, wechselte dann aber ganz zu ihrer ersten Liebe Zeichnen und Design. Ein Grund waren auch Alkoholprobleme, teilweise daraus resultierend, dass sie damit ihr starkes Lampenfieber unterdrückte. Das Lampenfieber war auch der Grund für ihre Vorliebe für Auftritte in kleineren Jazzclubs.

In den 1940er Jahren hatte sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Graphik-Design studiert. Hipp hatte insbesondere eine Vorliebe für das Malen von Aquarellen. Ihre Motive reichten vom Straßenleben in Queens und ihren Lieblingsstränden auf Long Island bis zu Tierporträts. Ausstellungen ihrer Bilder hatte sie zum Beispiel 1980 und 2000 im Langston Hughes-Kulturzentrum in Corona in New York. Hipp, die auch für ihren schlagfertigen Witz bekannt war, zeichnete auch Karikaturen anderer Jazzmusiker und schrieb Gedichte über sie. Einige wurden im Jazz Podium veröffentlicht. Hipp war auch eine geschickte Puppenmacherin und überließ einige ihrer Puppen dem Museum of the City of New York. Da sie nach ihrem Abschied von der Jazzmusik das Klavier nicht mehr anrührte, wussten viele ihrer Bekannten nichts von ihrer Jazz-Vergangenheit, bis sie aus den Nachrufen davon erfuhren.

Sie blieb aber dem Jazz verbunden und fotografierte unermüdlich in kleinen Jazzclubs in Queens. Die Fotos verschickte sie auch an Freunde und an Jazz-Magazine in Deutschland. Hipp äußerte oft in Briefen an Freunde, dass wirklicher Jazz eher in kleinen Clubs zu finden sei, in denen sie viele hervorragende Musiker hörte, denen das Durchsetzungsvermögen, groß herauszukommen, fehlte. Hipp war 1944 mit dem Schlagzeuger „Teddie“ Frohwalt Neubert verlobt, heiratete jedoch nie und starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs in ihrem Apartment in Sunnyside (Queens).

Quelle : Wikipedia

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