Das ist natürlich ein schon länger stark umstrittenes Thema. Man denke nur an die sogenannten "Designerbabys" von früher, bei denen man sich vor der Eizellenbefruchtung wünschen konnte, welche Haarfarbe es bekommt usw. Etwas, das ich persönlich ablehne, weil das meiner Meinung nach nur sinnlose, kosmetische Pfuscherei ist. Das hat mit natürlicher Vermehrung nichts mehr zu tun.
Natur ist aber ein gutes Stichwort, denn so schön die Natur auch ist - sie kann auch hart und grausam sein. Das bringt uns zur "natürlichen Auslese". Nur die Starken überleben. Bringt ein wildes Tier Nachwuchs zur Welt, den es als nicht gesund betrachtet, überlässt es das Baby seinem Schicksal. Etwas, das jeden Humanisten den Kopf schütteln lassen würde.
Doch wie sieht es eigentlich aus, wenn man wie hier im beschriebenen Fall einen Gendefekt egalisieren kann und im besten Falle ein gesundes unbeeinträchtiges Kind entsteht? Vorausgesetzt man wüsste, dass durch diesen Gendefekt das Kind mit einer Behinderung (bspw.) geboren werden würde. Wenn das Panschen des Genpools hier verhindern kann, dass es zum behinderten Kind kommt, welches ja unbestritten auch eine Belastung für Eltern und Gemeinschaft sein kann, dann würde ich das befürworten. Aber nur unter diesen Voraussetzungen.
Ob das aber noch eine natürliche Vermehrung ist? Der Mensch hat sich mit seiner Sexualität ohnehin viel zu sehr von der Natur entfernt. Und ja, in der Regel geht die Zeugung damit vonstatten, dass das männliche Sperma (A) an die weibliche Eizelle ( B ) kommt und daraus irgendwann ein Kind (C) entsteht. Wenn nun aber noch eine Teilkette DNA von Mann (D) hinzukommt wird es kurios. Hilft uns - also der Gesellschaft - diese Abkehr der natürlichen Vermehrung oder sollten wir sogar auf den Humanismus pfeifen und uns mehr auf die Natur - so grausam sie uns erscheint - besinnen? Oder bleiben wir beim derzeitigen Stand und kümmern uns aufwändig um die Kinder, die eventuell nie ein eigenständiges Leben führen könnten?
Und wo hört das dann auf? Doch nur beim Korrigieren defekter DNA oder ist das ein erneuter Anlauf zum Designerbaby? Gar eine neue Variante der Idee der Züchtung einer idealen Herrschaftsrasse? Es gab schon früher viele Versuche DNA zu vermischen, vieles davon im Geheimen, weil es wider aller Ethik war und doch gemacht wurde.
Meiner Meinung nach, wäre es - wie schon erwähnt - im Sinne der Korrektur eines Gendefekts tragbar, auch wenn man dazu noch definieren müsste, wer nun wirklich leiblicher Vater und/oder leibliche Mutter des Kindes ist, wenn da noch ein Dritter mit im Spiel ist. Aber dadurch würde dem Kind ein Nachteil genommen und die Gesellschaft entlastet. Alles darüber hinaus allerdings würde ich ablehnen, denn wenn man sich seine Kinder quasi vor der Zeugung aus einem Katalog konfiguriert, dann hat sich die Menschheit völlig zum Apparatus gewandelt.
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