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Es sah schon komisch aus, wie sie da mit den beiden Hunden und dem alten Gewehr auf der Schulter durch den Wald lief, aber was tut man nicht alles der Mama zuliebe. So langsam näherte sie sich dem Tatort. Überall befand sich noch das Flatterband an den Bäumen, um Schaulustige fernzuhalten, doch Luni hob es einfach an und schlüpfte darunter hinweg.
„Da wollen wir doch mal schauen, ob die Spusi sauber gearbeitet hat", dachte sie sich.
Doch zu ihrem Leidwesen konnte sie nichts entdecken, was vielleicht wichtig gewesen wäre. Als sie gerade wieder ihres Weges gehen wollte, rollte ein Wagen langsam den Weg hinauf und hielt kurz darauf an. Luni sprang mit einem kühnen Satz hinter einen der zahlreichen Büsche und hoffte, dass Fizzy und Lemon sich ruhig verhielten. Ihr Herz pochte wie wild, Angst kroch in ihr hoch, sie wollte definitiv nicht das nächste Opfer hier sein. Jetzt war sie doch froh, die olle Büchse bei sich zu haben.
Als der Wagen anhielt, stieg eine untersetzte Person aus dem Wagen, mit einer Brille auf der Nase, die ihm ständig von derselben rutschte. Wie ein Mörder sah diese mickrige Gestalt nun nicht gerade aus, aber wer kann schon einem Menschen in den Kopf gucken? Als Luni sich den Wagen genauer anschaute, bemerkte sie, dass es derselbe ist, der seit einiger Zeit immer neben ihr fuhr. Luni kramte aus dem Beutel, den sie ebenfalls von Mama erhalten hatte, etwas Pulver heraus und füllte es in ihre Büchse. Dann stocherte sie mit dem Stab, der sich an der Waffe befand, das Ganze in den Lauf und spannte den Hahn. Sie war bereit, soll er nur kommen.
Der kleine, unscheinbare Mann schaute sich gründlich in der Gegend um, nahm sein Handy und machte einige Fotos, zupfte ein paar Gräser aus dem Boden und knabberte daran, dann umarmte er noch einen der Bäume, murmelte etwas und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen. Luni atmete tief durch. Sie hatte sich schon in einem der Leichensäcke liegen sehen. Sie stand auf, entfernte die Blätter von ihrer Kleidung und war fest entschlossen, diesen Vorgang der Polizei zu melden.
Lemohn und Freundlich kamen nicht so recht voran, niemand schien die Leiche zu kennen, kein einziger Hinweis aus der Bevölkerung, die Laune der beiden war dementsprechend schlecht, das wurde auch nicht besser, als Lemohn seine absolute Lieblingshobbydetektivin auf das Revier zukommen sah.
„Denzel, ich muss dringend mal wohin", sagte er und suchte fix das Weite. Kaum war er raus, polterte auch schon Luni in ihr Büro.
„So, da bin ich und Sie glauben nicht, wen ich gesehen habe", sagte sie triumphierend.
„Bin ich ein Hellseher?", fragte Freundlich. „Aber ich bin mir ziemlich sicher, sie werden es mir gleich sagen."
„Das werde ich, aber nicht in diesem Ton, Herr Kommissar."
„Sie sind sogar dazu verpflichtet, das zu sagen, sonst könnten wir sie nämlich belangen", sprach Kommissar Freundlich. „Was ist das überhaupt für ein Ding auf ihren Schultern?"
„Nach was sieht es denn wohl aus? Eine Kaffeemühle wird es wohl kaum sein!", motzte Luni.
„Haben sie für das Gerät denn einen Waffenschein?"
„Als die Flinte gebaut wurde, war das noch nicht vonnöten", sagte Luni ein wenig kleinlaut.
„Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Sie brauchen in Deutschland für jede Schusswaffe einen Waffenschein und wenn das Teil aus der Steinzeit stammt", brüllte Freundlich vollends genervt.
Luni knallte ihm das Ding auf den Tisch und maulte: „Behalten Sie halt den Prügel, brauch' ihn eh nicht, glaube kaum, dass das Ding noch schießt."
Luni zog am Abzug und dann machte es einen lauten Knall, durch den Rückstoß flog sie in die nächste Ecke, Kommissar Freundlich warf sich unter seinen Schreibtisch und im ganzen Revier herrschte ruckzuck Chaos.
Lemohn stürmte ins Büro und brüllte: „Was zum Teufel ist denn hier los?" Er blickte auf das Durcheinander und bölkte Luni an: „Siiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeee schon wieder?! Sie machen mich noch irre! Ich lasse sie einsperren, sie Unglückselige! Was zum Henker wollten sie eigentlich wieder hier?"
„Was ich wollte", stammelte Luni, „das hab ich vergessen."
Fortsetzung folgt......
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