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2 Minuten Lesezeit (490 Worte)

„Wer ohne Grund eliminiert, verliert“

Wann bin ich zuletzt aus der Stadt zurückgekehrt, ohne einen Cent in irgendeinem Geschäft oder an irgendeiner Bude auszugeben?
Ich kann mich nicht daran erinnern.
Keine benötigten Lebensmittel, keine Waschutensilien, nichts Vergnügliches, einfach nichts.
Das muss wirklich ewig her sein.

Aufgefallen ist mir das allerdings nicht während des Stadtgangs oder unmittelbar danach, sondern erst, als ich gemütlich im Wohnzimmer - zur besten Sendezeit - auf der Couch saß. Mit meinen Eltern verfolgte ich halbherzig eine Schlagershow. Halbherzig deshalb, weil wir mehr auf die Wortvorträge untereinander lauerten, als uns auf das TV-Bild oder den Ton zu konzentrieren. Die Musik war eine willkommene und launige Hintergrundbegleitung und erfüllte damit optimal ihren Zweck.

Sechzig Buchseiten habe ich im „Adenauerring" gelesen.
Erneut Sonnenschein für die Seele. Dennoch waren 5 C° nur bedingt unterhaltsam, und nach einer Weile spürte ich den Wind trotz Mütze am Kopf auch durch die Hosenbeine ziehen.

Apropos „Adenauerring":
Die öffentlichen Toiletten wurden dort – laut einem Schild – „wegen Vandalismus" geschlossen. Dieses Schild hängt auch schon seit über einem Dreivierteljahr an den öffentlichen Toiletten des Bahnhofsgebäudes.

Muss das wirklich sein?
Alles kurz und klein zu machen? Blind seiner Zerstörungswut freien Lauf zu lassen?
Alles, was der Öffentlichkeit Freude bereiten könnte, zu „schreddern" und zu eliminieren?

Die Toiletten sind für mich nur das aktuellste Beispiel und stehen stellvertretend für vieles.
Wer macht denn sowas? Für mich gibt es darauf nur eine Antwort: Jemand, der gelangweilt ist (vielleicht aber noch zu bekehren – hoffen wir es), jemand, der anderen nicht den Dreck unter den Fingernägeln gönnt, oder jemand, der total unzurechnungsfähig ist.

Komme ich hier gerade wie ein Moralapostel herüber?
Gut so. Das war meine Absicht, von der ich keinen Millimeter abrücken werde.

Hoffentlich erwischen sie euch! Dann könnt ihr eine Woche lang öffentliche Toiletten schrubben. Ich bin mir sicher, dass macht keinen großen Spaß.

Übrigens, Danke an alle, die solche Jobs übernehmen! Ich wäre dazu sicher nicht in der Lage.

Besser, als Vandalismus zu betreiben, wäre es, sich am „Urban Gardening" zu beteiligen – dem Verschönern von Räumen.
Den Begriff kenne ich übrigens erst seit ungefähr drei Minuten. Ich fragte das Internet, was das Gegenteil von Vandalismus sei, und erhielt mehrfach diese Antwort.


Genug aufgeregt.

Ich habe mir die Freiheit genommen, nochmals eine Dreiviertelstunde durch meine Lieblingsbuchhandlung zu wandern. Cover bewundert, Buchrücken gelesen, in Bücher hineingeblättert und den ein oder anderen Satz aufgeschnappt. Besonders angetan hat es mir aktuell „Kein Guter Mann" von „Andreas Izquierdo". Die Geschichte fesselt mich und sorgt dafür, dass ich mich in die Seiten vertiefe wie schon lange nicht mehr.

Das Lesen macht mich so glücklich und zufrieden wie selten zuvor.
Derzeit verschlinge ich regelrecht Buchseiten. Das wird bestimmt auch wieder weniger, aber im Moment tut es mir gut und ist eine willkommene kleine Alltagsflucht.

Sonntag.
Mein Vorhaben für diesen Sonntag: nicht zu lange im Bett bleiben und meiner Familie Gesellschaft leisten.


Passt gut auf euch auf und bleibt offen und herzlich, wer immer ihr auch seid!?
„Farbenfroher Sonntag“
„Der Schnickschnack des Jahres“
 

Kommentare 4

Luni am Sonntag, 12. Januar 2025 06:45

Dein Beitrag erinnert mich daran, wie meine Mutter mir als Kind das ein und andere Trauma einpflanzte. Wenn wir unterwegs waren und ich zur Toilette musste, blieb nur diese Option. Die einzig öffentlichen Toiletten waren in unserer Stadt damals in einer Tiefgarage und dort ging sie dann auch mit mir hin. Allerdings erzählte sie mir währenddessen immer, wie gefährlich es dort unten sei. Sie tat das, ohne mir einen Grund dafür zu nennen und so wurde mir als 4 jähriges Kind bereits dieser Gedanke eingepflanzt, der mit den Jahren wuchs. Zugegeben, diese Toiletten waren kalt und feucht, eingebettet in dickes Mauerwerk ohne natürliche Lichtquelle. Die Lampen flackerten und es roch immer streng, aber gefährlich? Ich weiß was sie mir damit suggerieren wollte, aber als kleines Kind verstand ich die Zusammenhänge nicht. Seltsamerweise waren diese Räumlichkeiten nicht von Vandalismus betroffen, obwohl sie so "unsichtbar" waren.

[b][i]Dein Beitrag erinnert mich daran, wie meine Mutter mir als Kind das ein und andere Trauma einpflanzte. Wenn wir unterwegs waren und ich zur Toilette musste, blieb nur diese Option. Die einzig öffentlichen Toiletten waren in unserer Stadt damals in einer Tiefgarage und dort ging sie dann auch mit mir hin. Allerdings erzählte sie mir währenddessen immer, wie gefährlich es dort unten sei. Sie tat das, ohne mir einen Grund dafür zu nennen und so wurde mir als 4 jähriges Kind bereits dieser Gedanke eingepflanzt, der mit den Jahren wuchs. Zugegeben, diese Toiletten waren kalt und feucht, eingebettet in dickes Mauerwerk ohne natürliche Lichtquelle. Die Lampen flackerten und es roch immer streng, aber gefährlich? Ich weiß was sie mir damit suggerieren wollte, aber als kleines Kind verstand ich die Zusammenhänge nicht. Seltsamerweise waren diese Räumlichkeiten nicht von Vandalismus betroffen, obwohl sie so "unsichtbar" waren.[/i][/b]
John Baker Sander am Mittwoch, 15. Januar 2025 00:14

Liebe "Luni!"

Manchmal denke ich - besonders den Mädels - wird viel zu viel eingebläut wie Gefährlich die Welt ist. ... und dann frage ich mich, ob man überhaupt genug vor Gefahren warnen kann?
Früher habe ich Vandalismus nicht so wahrgenommen wie heute, möglicherweise bin ich heute wacher?
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Anlage einfach Glück hatte verschont zu bleiben oder es damals nicht so einen großen Zerstörungswillen gab?

Danke für diesen Kommentar!


Liebe Grüße



Liebe "Luni!" Manchmal denke ich - besonders den Mädels - wird viel zu viel eingebläut wie Gefährlich die Welt ist. ... und dann frage ich mich, ob man überhaupt genug vor Gefahren warnen kann? Früher habe ich Vandalismus nicht so wahrgenommen wie heute, möglicherweise bin ich heute wacher? Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Anlage einfach Glück hatte verschont zu bleiben oder es damals nicht so einen großen Zerstörungswillen gab? Danke für diesen Kommentar! Liebe Grüße
Fizzy Lemon am Sonntag, 12. Januar 2025 08:24

"Urban Gardening" ist gar nicht so neu und leider eine Konsequenz aus der rigorosen Betonversiegelung deutscher Städte in der Nachkriegszeit. Wobei es für mich irgendwie widersinnig ist, dass man auf Asphaltdecken extra Hochbeete baut, um darin zu gärtnern. Der fruchtbare Boden wäre ja da, nur musste der ja zugepflastert werden. Ebenso die Erhitzung der Innenstädte durch den Brennglaseffekt wegen der Reflexion der gläsernen, teils verspiegelten Fassaden, die den wärmespeichernden Asphalt erhitzen....

...und sich dann wundern, warum die paar Bäume, die man als Alibigrün in der Asphaltwüste stehen ließ, kaputt gehen.

"Urban Gardening" ist gar nicht so neu und leider eine Konsequenz aus der rigorosen Betonversiegelung deutscher Städte in der Nachkriegszeit. Wobei es für mich irgendwie widersinnig ist, dass man auf Asphaltdecken extra Hochbeete baut, um darin zu gärtnern. Der fruchtbare Boden wäre ja da, nur musste der ja zugepflastert werden. Ebenso die Erhitzung der Innenstädte durch den Brennglaseffekt wegen der Reflexion der gläsernen, teils verspiegelten Fassaden, die den wärmespeichernden Asphalt erhitzen.... ...und sich dann wundern, warum die paar Bäume, die man als Alibigrün in der Asphaltwüste stehen ließ, kaputt gehen.
John Baker Sander am Mittwoch, 15. Januar 2025 00:20

Hallo, „Fizzy Lemon!“

Urban Gardening wirkt tatsächlich wie ein Versuch, etwas zurückzugewinnen, was man nie hätte verlieren dürfen, nämlich den direkten Zugang zur Natur in unseren Städten. Deine Beobachtung zur Betonversiegelung und dem Brennglaseffekt trifft den Nagel – wie nicht anders zu warten - auf den Kopf.

Es ist wirklich absurd, wie wir erst Lebensräume zerstören und dann mühselig (künstlich) nachbauen.
Hochbeete auf Asphalt sind sicher nicht ideal, aber vielleicht auch eine Art Symbol dafür, dass wir nicht so schnell aufgeben, uns wieder ein Stück Natur zurückzuholen, wenn auch auf Umwegen.


Danke „Fizzy!“


Hallo, „Fizzy Lemon!“ Urban Gardening wirkt tatsächlich wie ein Versuch, etwas zurückzugewinnen, was man nie hätte verlieren dürfen, nämlich den direkten Zugang zur Natur in unseren Städten. Deine Beobachtung zur Betonversiegelung und dem Brennglaseffekt trifft den Nagel – wie nicht anders zu warten - auf den Kopf. Es ist wirklich absurd, wie wir erst Lebensräume zerstören und dann mühselig (künstlich) nachbauen. Hochbeete auf Asphalt sind sicher nicht ideal, aber vielleicht auch eine Art Symbol dafür, dass wir nicht so schnell aufgeben, uns wieder ein Stück Natur zurückzuholen, wenn auch auf Umwegen. Danke „Fizzy!“
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