Die Heimfahrt von einem anstrengenden Arbeitstag kam Guby diesmal länger vor als sonst und das Schaukeln der Waggons machte ihn schläfrig. Die Augen fielen ihm zu und ehe er es sich versah, war er in einem tiefen Nickerchen. Im Traum spielte er diverse Szenarien durch, wie sich sein Leben ändern würde, wenn er ein Anderer wäre. Wenn er zum Beispiel nicht kopfschüttelnd zu lauter Musik durch die Wohnung hüpfen würde, bis Mama schimpft, sondern wenn er vielleicht ein Rapper wäre. Behangen mit Goldkettchen und einem dicken Auto vor der protzigen Villa. Aber das war nicht so wirklich seins. Dann doch lieber der DJ auf einem Technofest. Die Kopfhörer auf den Ohren, die Platten fest im Griff, hottet er zu Bumm-Bumm-Beats ab, wackelt mit dem Hintern und schreit voller Elan statts "Hyper Hyper" - ohne es zu merken - "Weiber Weiber". Diffus drang durch die lauten Beats Gelächter zu ihm durch und schlagartig wurde er wach. Alle Leute im Zug starrten ihn an, hielten sich die Bäuche wegen des Lachanfalls, der sie überkam, denn sie mussten mitansehen, wie Guby schlafwandelnd inmitten des Abteils performte. Puterrot im Gesicht setzte sich Guby zurück an seinen Platz, zog die Kappe tief ins Gesicht und hoffte darauf, schnell wieder Zuhause sein zu können.