Krampus und Perchten

1 Jahr 4 Monate her - 1 Jahr 4 Monate her #4313
Krampus und Perchten wurde erstellt von punktal
Der Krampus stammt eigentlich aus Österreich, vor allem im Brauchtum der Länder der ehemaligen Habsburgermonarchie. Von dort hat er sich bis nach Bayern und in die angrenzenden Länder verbreitet. Im Zeitalter der Inquisition war der Krampus Brauch verboten, zu dieser Zeit war es unter Androhung der Todesstrafe verboten, sich als Teufel zu verkleiden.
Der Name Krampus stammt vermutlich vom mittelhochdeutschen Wort "Krampen", das soviel wie "Kralle" bedeutet.
Der Krampus ist im alpenländischen Brauchtum eine Schreckgestalt und sollte durch ihr Aussehen und durch fürchterlichen Lärm die bösen Nebel- und Wintergeister verjagen.In der Adventszeit begleitet er den Heiligen Nikolaus.
Die Tradition des Krampus stammt wahrscheinlich von einem heidnischen Brauch und geht bis in die vorchristliche Zeit zurück.
Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert traten Nikolaus und Krampus als ungleiches Paar beim Einkehrbrauch am Vorabend des Heiligenfestes am 6. Dezember auf. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus, dem bösartigen Widerpart des Nikolaus, bestraft.

Buttnmandl
Ähnlich wie der Krampus, begleitet vor allem im Berchtesgadener Land (Bayern) das Buttnmandl (buttln = schüttlen) den Nikolaus. Die Buttnmandl sind in langes, gedroschenes Stroh eingebunden, tragen Kuhglocken, Masken mit Hörnern und eine Rute. Die Ruten, die sie bei sich tragen, sollen ein Symbol für Fruchtbarkeit darstellen. Nur ledige Männer ab 16 Jahren dürfen an diesem Brauch teilnehmen. Sobald ein Mann einmal verheiratet ist/war, darf er nicht mehr laufen.

Perchten vertreiben böse Geister
Im Volksglauben heißt es, dass in den winterlichen Rauhnächten (die Nächte vor und nach dem Jahreswechsel)  das Geister­reich offen stehe. Die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister und Dämonen haben Ausgang und treiben in der “wilden Jagd” ihr Unwesen. Mystische Gestalten, die auch von den Menschen herbeigerufen werden können, verjagen im “Perchtenlauf” diese böse Geister und Dämonen. Und zwar durch ihr eigenes furchterregendes Aussehen sowie durch Feuer, Schießen, Aperschnalzen, Trommeln, Räuchern und Fegen.

So entstand der Perchtenlauf
Zur Wintersonnenwende erscheint Frau Perchta mit ihrer Gefolgschaft, um die Menschen zu beschützen. Der weiße Winterpercht, der Perchtenriese, das Woidmandl, der Raxkönig, der Lange Mann, die Hobagoas uvm. ziehen durch die Täler und Berge. Sie verjagen das Böse, kehren das alte Jahr aus und läuten das neue Jahr ein. Diese Erzählungen bildeten die Basis für die Entstehung des “Perchtenlaufes”, bei dem junge Männer in wilden Kostümen und Masken durch die Dörfer zogen, um die Geister und Dämonen zu verscheuchen.Auch der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen (das heutige Silvesterfeuerwerk, früher Ratschen, Schüsse, Böller), sollte die bösen Geister fern halten. Im Alpenraum wird auch heute noch in allen Rauhnächten geböllert. Auch das traditionelle Räuchern mit Kräutern und Harzen dient diesem Zweck.

Perchten-Masken und Schläge
Perchten-Masken werden in Handarbeit hergestellt – ein traditionelles Handwerk, das viel Zeit, Mühe und Geschick erfordert. Die Masken haben teuflisch anmutende Gesichtszüge, Hörner, Reißzähne, breite Mäuler und riesige Augen. Die Kostüme sind aus Tierfellen gemacht. Oft tragen die Perchten laute Kuhglocken um die Hüften (um mit dem Lärm das Böse zu vertreiben) sowie Ruten, mit denen sie “aufräumen”, das Alte auskehren, Platz für das Neue schaffen und auch die Zuschauer verdreschen. Diese Schläge sind nicht dazu gedacht den Menschen zu schaden. Im Gegenteil, sie bringen Glück, Fruchtbarkeit und sollen Schwäche und Krankheit austreiben. Ein Perchtenlauf ist ein imposantes Erlebnis, eine uralte, auf heidnische Wurzeln zurückgehende Tradition, die glücklicher Weise von vielen Vereinen und Brauchtumsgruppen erhalten wird. Und auch in den einzelnen Familien immer weiter gelernt und gegeben wird.

Krampus- und Perchtenläufe, beide sind altes Brauchtum aber unterscheiden sich im Ursprung wesentlich.
Der Krampuslauf ist ein vorchristliches und somit altes Brauchtum.Der Percht hat vom Wortursprung her den selben Sinn und die selbe Bedeutung, wie das Wort Bär. Damit wollte man die unbändige Kraft und Bedrohung der Natur bezeichnen und ebenfalls in einer Sagengestalt darstellen. Ursprünglich war der Percht eine weibliche Gestalt, die als Frau „BRECHTE“ überliefert ist. Diese Gestalt wurde jedoch immer von Männern dargestellt. Im Laufe der Zeit wurde daraus eine männliche Gestalt, der immer mehr mystische und unheimliche Fähigkeiten angedichtet wurden.In der heutigen Zeit ist der „PERCHT“ als der Teufelsknecht schlechthin anzusehen, der ausgesandt wurde um die verdammten Seelen einzufangen und ihrer Strafe zuzuführen. Der „PERCHT“ trat früher in der Winterzeit in sämtlichen „RAUNÄCHTEN“ (vom 25.12. bis 6.1.) in Erscheinung, wobei in der Nacht auf „Heiligen drei Könige“ sein letztes Erscheinen war.Daraus ergibt sich schon der erste Unterschied. Der Krampus ist heidnischen bzw. keltischen Ursprungs und war die Sagengestalt der Menschen, welche den Menschen helfen sollte, den einbrechenden Winter zu vertreiben. Der Percht veranschaulicht hingegen die Bedrohung durch Naturgewalten. Mit der Christianisierung bekam er eine neue Aufgabe als Einfänger der verdammten Seelen um sie einer gerechten Strafe zu zuführen.

War der Krampus ein Helfer der Menschheit, so ist der Percht zum Bestrafer von schlechten Menschen geworden.  
Der Percht war in seinem Ursprung somit ein Sinnbild für unbändige Kraft der Natur und somit unkontrollierbar und eine enorme Gefahr. Er ist ein Symbol für das Unbekannte der Natur und für sämtliche Gefahren, die aus der Natur kommen. Sein Ursprung ist im Tierreich (Bär) zu suchen, ist aber nicht wirklich genau festzustellen. Diesen Umstand machte sich jedoch die katholische Kirche zu Nutze, da sie den Teufel auch als Tier bezeichnet (Ziege, Pferdefuss usw.). Somit wurde aus dem Symbol des Unbekannten und der anfänglichen Frau „BRECHTA“ der Percht, der uns nun als Teufelsknecht schlechthin bekannt ist und überliefert wurde.
Das Aussehen des Perchts im Gegensatz zum Krampus:
Die Maske (Larve) besteht aus geschnitztem Holz und ist kaum von der Krampusmaske zu unterscheiden. Sie ist grob und klobig, ausgestattet mit enormen unförmigen Fang- und Reißzähnen. Die Farbgebung ist in der Regel dunkel und düster.

Die Behörnung der Maske lässt eine Unterscheidung zwischen Krampus und Percht schon eher zu, wobei es diesbezüglich auch schon zu Vermischungen kam bzw. kommt. Sie besteht aus Hörner von Paarhufern wie von Ziegenböcken und/oder Widder. Im Gegensatz zum Krampus, welcher in der Regel nur 1 Hörnerpaar (von Steinbock, Ziege oder Widder) hat, ist der Percht mit zwei, teilweise auch drei Hörnerpaare ausgestattet. Diesen sollen zum Einfangen bzw. Aufspießen der verdammten Seelen dienen.

Das Fell des Percht ist hell, jedoch nicht weiß, sondern gefleckt wie in der Natur vorkommend.
Das Fell des Krampus ist jedoch eher dunkel bis schwarz und die Hose bzw. der Mantel besteht aus Schaf- oder Ziegenfell.

Der „bekehrte“ Krampus als Helfer für den Hl. Nikolaus hat ein weißes Fell, sein Körper ist mit Ketten bedeckt und er trägt eine Buckelkraxe bzw. einen Buckelkorb, um Sühne und Buße zu tun. Er trägt den schweren Korb und weicht nicht von der Seite des Nikolaus.
Die Ketten sollen die Gefangenschaft in der Hölle symbolisieren, von welcher er durch den Hl. Nikolaus befreit wurde. Nur die noch immer hässliche Maske erinnert daran, welch schlimme Gestalt er früher war.

Der Schweif des Percht besteht aus einem oder zwei Rossschwänze um unbeugsame und schlechte Menschen damit bestrafen zu können.
Der Krampus hat hingegen maximal 1 Schweif von der Kuh oder auch dem Pferd.
Der Percht schlägt mit seinem Schwanz die bösen Menschen, wogegen der Krampus nicht schlägt, sondern mit seiner Rute den Mensch nur streift und diese Streifung Glück bringen und zur Fruchtbarkeit führen soll.

Die Schellen bzw. Rasseln des Percht stellen eine klare Abgrenzung zum Krampus dar.
Der Krampus hat im Unterschied dazu Glocken am Körper. Die Schellen bzw. Rasseln waren damals noch unbekannt und alles Unbekannte wurde ohnehin und automatisch als Attribut des Bösen klassifiziert.

Der Percht hat also eine andere Bedeutung als der Krampus.
Er ist eine strafende Gestalt. Nicht nur die Zeiten des Erscheinens von Krampuse (November und Adventzeit) und Perchten (in den Raunächten) sind ein Unterscheidungsmerkmal, als auch die geringfügigen Unterschiede im Erscheinungsbild, sondern vor allem die Bedeutung des Percht stellt eine klare Unterscheidungsmöglichkeit dar.

Der Percht ist also ein Symbol für alles Böse bzw. Schlimme, für sämtliche Gefahren die auf Menschen zukommen können. Um die Menschen früherer Zeit zu warnen wurde ihm die mystische Fähigkeit angedichtet die Seelen schlechter Personen nach dem Tod zu jagen, zu fangen und dann in die Hölle zu bringen.
Wogegen der Krampus nach alten Brauchtum und Überlieferungen eine der Menschheit helfende Gestalt darstellt, welche sich dem einbrechenden Winter entgegenstellt. Der Krampus sollte trotz seines wilden Aussehens als Helfer der Menschheit gegen sämtliche Wintergeister dienen und mit seiner Rute Glück und Fruchtbarkeit bringen!

Perchten in ihrer ursprünglichen Form sind selten geworden, da vielerorts die Grenzen zwischen Krampus und Percht ineinander verschwimmen.
Und beide in meiner Gegend gemeinsam auftreten.

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1 Jahr 4 Monate her #4314
punktal antwortete auf Krampus und Perchten
 
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1 Jahr 4 Monate her - 1 Jahr 4 Monate her #4315
punktal antwortete auf Krampus und Perchten
Die Legende vom Nikolo
Der Name leitet sich vom G riechischen ab: „Nikólaos“ entstand aus nikáo „siegen“ und laós „Volk“. Daraus resultierte die Bedeutung „Sieger des Volkes“. Wenn sich auch dieses Jahr wieder Anfang Dezember nicht ganz so brave Kinder intensiv auf die Suche nach den guten Taten des abgelaufenen Jahres machen, dann ist der 6. Dezember nicht mehr fern und somit auch der alljährliche Besuch des Nikolos. Die wenigsten wissen jedoch, dass der Ursprung des scheinbar allwissenden Wohltäters nicht im hohen Norden liegt sondern in Kleinasien, wo in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts ein Bischof - mit dem Namen Nikolaus - gewirkt hat.Der Heilige Nikolaus gilt - nicht nur im Christentum - als einer der populärsten Erscheinungen. Über sein Leben und seine Taten gibt es jedoch nur wenige Fakten und Belege. In historischen Quellen wird er einerseits als temperamentvoll beschrieben, andererseits auch als diplomatischer Vermittler, der oft Gnade vor Recht ergehen ließ und sich besonders für hilfsbedürftige Menschen eingesetzt hat. Nikolaus wurde zwischen 270 und 286 in Patara - den heutigen Ruinen bei Kalkan (Türkei) - geboren. Als Sohn wohlhabender Eltern, deren Erbe er später an die Armen verteilte, wurde er im Alter von 19 Jahren von seinem Onkel, dem damaligen Bischof von Myra, zum Priester geweiht und zum Abt des Klosters Sion (nahe Myra) gemacht. Unmittelbar nach dessen Tod begab sich Nikolaus auf eine Pilgerreise ins heutige Israel. Nach seiner Rückkehr wurde der später heilig Gesprochene von der Gemeinde Myra - dem heutigen Demre, einem kleinen Ort südwestlich von Antalya - zum Nachfolger seines Onkels gewählt.

Mitgift für drei Jungfrauen
Viele Legenden kursieren rund um das Leben des Heiligen Nikolaus. So auch jene, die ihn zum Schutzpatron der Kinder werden ließ und an den heute in vielen Ländern verbreiteten "Weihnachtsmann" erinnert. Diese Erzählung besagt, dass sich ein verarmter Vater veranlasst sah, seine drei jungfräulichen Töchter zu Prostituierten zu machen, da er sie mangels Mitgift nicht verheiraten konnte. Nikolaus, durch das Erbe seiner Eltern sehr wohlhabend, soll heimlich durch die Fenster sowie den Kamin des Hauses Goldklumpen geworfen und so das böse Schicksal abgewendet haben.

Rettung der Pilger in Seenot
Eine weitere Sage schildert die Geschichte von drei in Seenot geratenen Pilgern, die den Heiligen Nikolaus um Hilfe anflehten. Ihnen soll ein kräftiger Mann erschienen sein, der das Steuer übernahm, den Sturm bezwang und dann einfach wieder verschwand. Erst in der Kirche von Myra haben die Seeleute den Heiligen Nikolaus aufgrund eines Bildes erkannt.

Römische Feldherren vor dem Tod bewahrt
Eine der ältesten Nikolaus-Legenden ist jene über das so genannte "Stratelatenwunder" (Stratelatoi = griechisch für "Feldherr"). Drei von Nikolaus nach Myra geladene römische Feldherren wurden Zeugen, als er Unschuldige vor der Hinrichtung bewahrte, indem er einem Richter das Schwert aus der Hand riss. Als jene Feldherren einige Zeit später selbst Opfer einer Intrige wurden, riefen die zum Tode Verurteilten Nikolaus um Hilfe an. Dieser erschien ihrem Kaiser und drohte ihm - im Falle einer Verurteilung - gravierende Konsequenzen an. Die Feldherren wurden daraufhin unverzüglich freigelassen, so die Erzählung.

Todestag wird zum Festtag
Der Todestag des Heiligen Nikolaus, der 6. Dezember, wurde zum Festtag erklärt. Das genaue Jahr seines Ablebens ist nicht bekannt. Laut historischen Quellen soll er zwischen 345 und 351 in Myra gestorben sein. Der kirchliche Feiertag ist vor allem für junge Menschen etwas Besonderes, denn schon seit Jahrhunderten wird Nikolaus als Schutzpatron der Kinder verehrt. Weiters gilt er auch als Patron der Feuerwehr, der Reisenden, der Kaufleute, der Wirte, der Metzger, der Fischer und vielen mehr. In Österreich kommt der Nikolo meist mit seinem Furcht einflößenden Gehilfen "Krampus". In vielen anderen Ländern trägt er einen anderen Namen und wird dort auch gemeinhin als Weihnachtsmann verehrt: Santa Claus (Nordamerika), Sinterklaas (Niederlande), Father Christmas (England), Noel Baba (Türkei), Saint Nicolas (Frankreich), Pai Natal (Portugal) etc. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie gehen auf den Heiligen Nikolaus von Myra zurück und Geschenke haben sie auch immer dabei.

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