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3 Minuten Lesezeit (698 Worte)

„Mein Wahlsieger ist vorläufig die Fastnacht“

Am Samstagabend war es mir wichtig, die Sitzung für meinen Fastnachtsverein festzuhalten. Vertraute Gesichter, nette Schulterklopfer, eine gute Atmosphäre – manchmal braucht es eben nicht mehr.

Prinzessin und Kinderpaar waren gutgelaunt. Die „Bühnen-Schubser" zuverlässig. Irgendwie war es seltsam, dass bei der Fastnacht zwei Mitglieder des Fastnachtsvorstands durchgehend moderierten.
Es gab keinen Elferrat auf der Bühne. Man erklärte mir, dass die „Jungen Fastnachter" das nicht wollten.
Zwei der älteren Fastnachter – und ehemalige Sitzungspräsidenten – äußerten sich, dass das der Grund für den Rückgang der Ticketverkäufe war. Es sei eineinhalb Reihen weniger Tische aufgestellt worden als üblich. Dass man von der traditionellen Fastnacht abweiche, hätte sich bereits im Vorfeld im Ort herumgesprochen und sei mit ausschlaggebend für den Rückgang der Besucherzahlen gewesen.

Die Halle war dennoch gut gefüllt. Vielleicht mit weniger Zuschauern, aber dafür mit einem Publikum, das richtig Lust auf Fastnacht hatte. Seit Jahren war es nicht mehr so ruhig während der Vorträge der Akteure. Es wurde zugehört, gelacht, und niemand plapperte ungehörig dazwischen. Geschunkelt, gesungen und gemeinsam viel Blödsinn gemacht. Bis auf den fehlenden Elferrat – sonst war meiner Meinung nach nichts groß anders als in den Jahren zuvor. Außer dass, wie schon erwähnt, den Akteuren wieder die Bühne gehörte und es keine unliebsamen, lauten Nebenschauplätze gab.

Ich habe in der Vergangenheit sicher schon stärkere Sitzungen erlebt. Dennoch war diese Sitzung vom ersten bis zum letzten Beitrag gelungen. Hin und wieder hätte das Publikum vielleicht noch etwas mehr aus sich rausgehen dürfen. Aber das war – und ist – mehr als verschmerzbar.

Einmal im Jahr tut mir mein Bäuchlein weh, wenn ich in die „Futterkammer" komme und vor und nach der Fastnachtsitzung die ungewöhnlichsten Essenskombinationen in mich hineinstopfe. Nudelsalat, dann Gummibärchen, gefolgt von Frikadellen, dann Marmorkuchen, Schokolade, später noch ein Fleischwurstbrötchen. Bei den Getränken wandle ich zwischen Wasser und verschiedenen Cola-Varianten (light, zuckerhaltig, Zero, Koffeinfrei).

Die „Futterkammer" ist für die Helfer und Helfenden meines Fastnachtsvereins gedacht – der eigentlich gar nicht mein Fastnachtsverein ist, weil ich ja kein Mitglied bin, sondern schon seit 16 Jahren alles für diesen Fastnachtsverein in Bildern festhalte. Die Leute waren bei den Kostümen sehr einfallsreich: Trolle trollten in Rosa und Grün durch die Halle, Vampire, Frauen in Lederröcken, Prinzessinnen, noch nie habe ich so viele verkleidete Polizistinnen gesehen, dazu Clowns, Gefangene, Rocker und sogar Erdbeeren gab es zu bestaunen.

Kurz vor Mitternacht ging die Sitzung zu Ende. Ich nahm noch gut und gerne zwei Stunden Aftershow-Party mit, bis ich der Meinung war, dass sich die Bilder wiederholten.

Die meisten Fotos habe ich bequem mit dem größeren, neuen Objektiv gemacht, das ich zu Weihnachten bekam. Besonders bei den Tanzvorführungen liefen mir viele Eltern, Geschwister und andere Mitglieder der Tanzgruppen vor der Bühne herum, die ebenfalls Fotos machen wollten oder mit dem Handy den Tanzvortrag festhalten wollten.

Am Sonntagmorgen fiel ich nach dem Herunterladen der Bilder und einer Foto-Putzaktion in mein Bett und schlief bis in den frühen Nachmittag hinein. Am Nachmittag ging es wählen mit den Eltern. Mein Bruder wollte erst mit uns zusammen ins Wahllokal gehen, entschied sich aber dann, früher zu gehen, da er am Nachmittag mit einer sehr guten Freundin verabredet war.

Ich war erstaunt. Was ich mir in den Letzten 48 Stunden zurechtgelegt hatte, stand teilweise dann nicht auf meinem Wahlzettel. Nein, die „Schlumpf-Partei" hat natürlich immer noch keine Stimme von mir eingesackt. Dennoch staune ich über meine Impulswahl und finde sie rückblickend sogar noch besser.

Der Abend gehörte der Berichterstattung über die Wahlen auf der ARD.
Ich lauschte dem Ganzen, während ich hier vor dem Computer versuchte, meine Fastnachtsbilder zu bearbeiten.

Ausblick auf die Woche: Spätestens ab Donnerstag wird die Fastnacht von mir vollständig Besitz ergreifen. Ich freue mich auf die kommenden Einsätze und Veranstaltungen und noch mehr – wenn die Umzüge durch die Straßen rollen. Hoffentlich setzt auch dieses Jahr wieder das generationenübergreifende Miteinander-Feiern ein. Einfach die „tollen Tage" genießen, abschalten von all dem bösen Unsinn, der die Welt manchmal so viel grausamer macht, als sie sein müsste. Aber dafür den eigenen Schabernack freien Lauf lassen, ohne dass er jemanden verletzt und vielleicht anderen eine Freude bereitet und ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.


Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?

„Sie vom Nachbartisch“
 

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