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Lange habe ich über keinen Song mehr so geschmunzelt wie über „Mein Bett" von „SDP". Ich singe ihn mit – er spiegelt vieles wider, was ich ab und zu denke, aber nur in einem vertrauten Personenkreis ausspreche oder eben hier, in meinem Blog, rauslasse.
Schon die erste Zeile ist so treffend: „Mein Bett stellt keine Fragen, es ist immer für mich da … in meinem Bett träume ich von einer besseren Welt …"
Der Song ist eingängig. Meiner Meinung nach auch lustig. Wie bereits angedeutet, sagt er etwas aus, das wir zumindest als Gedankenspiel wohl alle so oder so ähnlich schon mal dachten. (?)
Nein – keine sexuellen Anspielungen, wie man es bei einem Titel wie „Mein Bett" vermuten könnte.
Am frühen Nachmittag waren Eltern, Bruder und ich bei meinem Patenonkel, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Er wirkte fit – die Patentante auch. Der kleine Chihuahua, den sie von Papas und Patentantes Schwester übernommen haben, ebenfalls.
Wobei das Tier die meiste Zeit damit beschäftigt war, im Rasen zu graben und sich dann genüsslich an der ausgehobenen Stelle begeistert zu herumzuwälzen.
Das Gespräch draußen auf der Terrasse – bei angenehmen 24 °C – war ausgesprochen nett: Fußball, Politik, Inflation, was früher zwei Dachlatten kosteten, und die Verlegung von Glasfaserkabeln.
Die Beste Patenonkel- Patenkind Kombination, ein Vorzeige-Duo waren wir nie. Aber in meinen ersten zehn Lebensjahren gab es durchaus schöne Momente: meine ersten Fußballschuhe zum Beispiel oder ein gemeinsamer Kinobesuch bei „Das Dschungelbuch".
Deutlich wärmer sind meine Erinnerungen an die Kinder von Patenonkel und Patentante, also meine Cousine und meinen Cousin. Die wurden früher im Haus vor uns tagsüber von den Großeltern betreut – meine Spiel- und Vertrauensgefährten über Jahre. Doch auch das liegt lange zurück.
Warum wir den Patenonkel schon am frühen Nachmittag beehrten, lag an der zweiten Einladung des Tages. Mamas Cousine feierte ihren 75. Geburtstag.
In einer Wirtschaft - in der neben der Privatfeier auch ganz regulär Gäste bedient wurden, ein Konzert des örtlichen Blasorchesters stattfand und zusätzlich Kegelsport ausgeübt wurde.
Für meinen Geschmack etwas zu viel auf einmal. Zwar lief alles größtenteils gut, doch gegen Ende der Feier dauerte es bei den Getränken spürbar länger. Was aber in Kauf zu nehmen war, denn die Servicekräfte waren sehr freundlich und der verschmitzte italienische Akzent gab dem Ganzen etwas Authentisches, versöhnliches.
Mehr als drei Menschen waren da sicher im Einsatz, doch wir bekamen hauptsächlich drei im Service und hinterm Tresen zu Gesicht.
Ich sollte die Feier fotografisch begleiten, was leider nicht so klappte, wie ich mir das vorgestellt hatte.
95 % der Gäste blieben den Abend stur auf ihren Stühlen sitzen. Keine neuen Gruppen, keine wechselnden Konstellationen.
Ich kam auf etwa 150 Bilder. Für so einen Anlass ist das ungewöhnlich wenig. Normalerweise gehe ich da nicht unter 500 Bilder raus.
Es tat mir etwas leid. Diesen Zweig der Verwandtschaft sehe ich seltener, es wäre eine schöne Gelegenheit gewesen, die Jubilarin mit vielen Bildern zu beschenken und das Familienarchiv aufzustocken.
Wir saßen – wenn ich gerade mal nicht fotografierte – mit Mamas Schwester, deren Bruder und seiner Frau zusammen.
Mamas Schwester erzählte, sie plane bald eine Woche Hundeurlaub in der Nähe von München – mit einem ihrer beiden Labradoren. Ein hundefreundliches Hotel, zweimal täglich Training für den Vierbeiner, darauf freue sie sich schon sehr.
Wir alle hoffen, dass sie diese Zeit richtig genießen kann – es ist dieselbe Schwester, die im vergangenen Dezember ihren Mann (insgesamt unerwartet) verloren hat.
Das Essen war großartig – auch wenn ich das anfangs bei der Vorspeise noch nicht glauben wollte.
Für mich gab es zur Vorspeise: Rindercarpaccio – warum, weiß ich im Nachhinein nicht so genau. Vermutlich, weil ich Vater und Bruder nacheiferte?
Zuerst dachte ich, jemand hätte mir einen Teller voller gekühlter Salamischeiben hingestellt – am Rand garniert, in der Mitte ein Hügel aus Salat. Anfangs gewöhnungsbedürftig, aber mit jedem Bissen schmackhafter. Nicht richtig lecker für meinen Geschmack, aber durchaus zufriedenstellend.
Danach zum Hauptgang: Rahmschnitzel mit Champignons und Pommes.
Schnitzel und Pilze: hervorragend. Die Pommes? Unglaublich. Wirklich unglaublich. Die knackten beim Kauen, waren heiß, griffig, nicht zu fettig und von der Größe perfekt. - Einfach wunderbar.
Der krönende Abschluss: Panna Cotta (gekochte Sahne) zum Nachtisch.
Der Name war mir ein Begriff – geschmeckt hat es eher wie Eis als wie Sahne. Ein mittelgroßer Sahneberg, wackelig in der Mitte des mit Himbeersirup verschmierten Tellers.
Löffel für Löffel, durch den Sirup gezogen, genüsslich in den Mund geschoben, einfach großartig.
Etwas weniger großartig, eine etwa 70-jährige Dame in einem der hässlichsten dunkelrosa Pullover aller Zeiten.
Wer sich an Bibos Fell aus der Sesamstraße erinnert und sich ihn in Rosa statt Gelb vorstellen kann – so etwa sah der Pullover aus.
Schon bevor ich in ihre Nähe kam, rief sie mir quer über die Gesellschaft zu: „Ich will nicht fotografiert werden!"
Ich antwortete: „Niemand wird hier zu seinem Glück gezwungen."
Daraufhin schenkte sie mir einen giftigen Blick, den ich mit einem lächelnden Nicken quittierte.
Wenn jemand nicht fotografiert werden möchte, halte ich mich strikt daran. Aber muss man das wirklich lautstark vor allen herumbrüllen, statt einfach kurz den Fotografen anzutippen?
Was ich arg mochte: Die Feier ging nur gut viereinhalb Stunden – von 17 Uhr bis etwa 21 Uhr 40.
Was vermutlich auch daran lag, dass viele Gäste einfach sitzenblieben und der Raum für rund 60 Personen insgesamt doch zu eng war.
Das Gespräch mit der Verwandtschaft – besonders mit den mir näheren – hat mir gefallen.
Auch – mit erwähnter Ausnahme – die Freundlichkeit der Gäste.
Die Stimmung war gut, wenn auch nicht ausgelassen. Die Kerzen auf den Tischen sorgten für eine schöne, feierliche Atmosphäre, je dunkler es wurde, umso mehr.
Der Abend klang mit Papa auf dem Sofa aus. Wir schauten „Das aktuelle Sportstudio" und ließen diesen Tag voller Feiern Revue passieren.
Gegen 0 Uhr 30 ging's ins Bett – wir mussten am Sonntag um 8 Uhr 45 in der Turnhalle sein. Heimturnier, letzter offizieller Saisonwettkampf.
Im Bett, kurz vorm Einschlafen, mit Podcast im Ohr – ein Gespräch mit der Buchautorin „Cornelia Funke" – kam mir wieder der Song „Mein Bett" in den Sinn: „Mein Bett stellt keine Fragen, es ist immer für mich da …"
So wohltuend! So wunderbar! Vor allem: soooo erholsam!
Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?
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