„Ein Blog wie eine Wochenenddokumentation“

Mit viel Willen schleppte ich mich zur Kampagneneröffnung des Fastnachtsvereins. Denn: „Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen." Eine Zusage von mir soll auch in Zukunft etwas wert sein!

Das Prinzenpaar und das Kinderprinzenpaar wurden inthronisiert. Die Feuerwehr spielte zu Beginn zwei Fastnachtsliedchen und am Ende noch einmal. Dazwischen gab es Ehrungen für 15, 25 und 50 Jahre Vereinszugehörigkeit. Der Bürgermeister übergab den Narren den Schlüssel zum Rathaus. Die Prinzenpaare waren zweifellos der Höhepunkt. Doch es gab weder eine Büttenrede noch einen Tanzauftritt. Das ließ das Ganze etwas blass wirken – ungewohnt blass.

Während des Fotografierens verschwand meine Unlust allmählich. Trotzdem spürte ich, dass mir an diesem Samstag anderes doch lieber und wichtiger gewesen wäre.

Nach dem offiziellen Programmteil hielt ich noch etwa eine Stunde durch, um Bilder zu machen. Bereits um Viertel nach neun war ich wieder zu Hause. Ich erfreute mich an meinen Eltern, dem tollen und torreichen Fußballländerspiel und der Wärme im Wohnzimmer. Das reichte vollkommen aus, um mich deutlich behaglicher zu fühlen als auf der Kampagneneröffnung mit Fotoapparat.

Am Sonntag genoss ich einen entspannten Schlaf-Lebe-Mix. Ich schlief aus, duschte und probierte ein Duschgel, das auf seiner Packung damit warb, die Laune deutlich zu heben. Danach roch ich wunderbar nach Zitrone, und meine Stimmung war tatsächlich besser. Insgeheim dachte ich, ich wäre ausgeschlafen.

Ich besuchte meinen Stammchat, blödelte anfangs ein paar Minuten herum, stellte Fragen und sammelte Antworten. Doch dann schlief ich relativ schnell ein und bekam nichts mehr von den Freuden, Sorgen und Nöten der anderen Chatbenutzer mit. Ich wachte erst wieder auf, als der Chatraum fast verlassen war.

Zum Abendessen wurde ich gerufen. Verschlafen schob ich mir Brote mit Dosenbratwurst und Schwartenmagen in den Mund, dazu zwei weichgekochte Eier.

Vor dem Computer fielen mir ständig die Augen zu. Schließlich rollte ich mich zurück ins Bett und beschloss, ein 30-minütiges Powerschläfchen zu machen – daraus wurden fast zwei Stunden.

Nun sitze ich hier und schreibe diesen Blog.

Ich werde mir jetzt noch eine Weihnachtsdokumentation suchen. Auch wenn es schon spät ist – es geht auf Mitternacht zu –, brauche ich jetzt etwas Ruhiges, Befriedigendes, Herzliches.