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3 Minuten Lesezeit (566 Worte)

„Alles, nur kein Nilpferd-Gähner“

Diesen Kommunionsgottesdienst am Sonntagmorgen in meiner Heimatgemeinde zu erleben und zu fotografieren, war eine großartige Erfahrung. Genauso sollte es in einem Gotteshaus zugehen: eine gute Atmosphäre, getragen von Freundlichkeit, Wertschätzung und einem herzlichen „Hallo, schön dich zu sehen".

Da war niemand, der auch nur den Hauch eines Einwands gegen meine kleineren Bewegungen durch die Kirche hatte, weder vor, während noch nach dem Gottesdienst. Stattdessen, gutgelaunte Eltern und Kinder sowie ein Pfarrer, der sogar Werbung für das Gruppenfoto im Anschluss machte.

Die Mädels waren stolz auf ihre Kleider und Frisuren, die Jungs auf ihre schicken Anzüge. Die gesamte Kommunionsgruppe war aufgeregt, wegen des Ablaufs und natürlich wegen des großen Tages.
Putzmunter sahen sie alle aus, auch wenn sowohl im Pfarrhaus als auch anfangs in der Kirche so viel gegähnt wurde, dass selbst mir der ein oder andere riesige Nilpferd-Gähner entfuhr.

Großartig war, wie der Pfarrer den Kids vorab sagte: „Sollte mal etwas schiefgehen, kein Problem, die Leute wissen ja nicht, was wir geprobt haben." Das nahm sofort Druck raus.

Das war eine der kurzweiligsten Kirchmessen, die ich je erlebt habe. Der Pfarrer hielt sich angenehm kurz, stellte immer die Kommunionskinder oder die Kinder aus dem Kirchenchor in den Mittelpunkt. Die waren ständig beschäftigt, da blieb keine Zeit für Blödsinn oder einfach mal fürs Nasebohren.

Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bestimmt zwanzig Menschen standen hinter der letzten Bankreihe. Dabei hatten die Verantwortlichen nochmal sechs Zusatzbänke aufgestellt.

Amüsiert hatte ich mich, als der Pfarrer mit einer Schöpfkelle durch die Reihen zog und Taufwasser verspritzte.
Kurz hatte ich Angst um meine Kamera, ob er wohl das Objektiv erwischt hatte? Ist das erstmal nass, wird es schwer, später noch klare Bilder für die Auftraggeber abzuliefern.

Nach der Kommunion, die ich stolz mit meinem zu Weihnachten geschenkten Objektiv festhielt – das mich deutlich näher an den Altar brachte – wurde kräftig gedankt. Kinderchor und Kommunionskinder sangen ein Lied mit vollem Körpereinsatz. Es wurde heftig aufgestampft und kräftig geklatscht. Die Kirche ein fröhliches Tollhaus. Man sah manchen Erwachsenen an, dass sie auch gern gestampft oder noch ausgelassener geklatscht hätten.

Zum ersten Mal habe ich erlebt, dass es vorab eine kleine „Losziehung" unter den Eltern gab, um festzulegen, welche Familie nach dem Gottesdienst zuerst fürs Familienfoto dran war. Eine tolle Idee. Zwei Familien aus der Kommunionsgruppe wollten nicht warten – kann ich gut verstehen, wenn man die Verwandtschaft eingeladen hat, vielleicht ein Lokal reserviert ist und die Kinder quengeln. Man will ja irgendwann auch lecker Mittagessen und das Fest feiern.

Dieses große Miteinander hat rundum Freude gemacht. Es war wie in Himmelswatte gepackt – und doch so echt und feierlich. Kirche, die guttat.

Das Fotografieren mit den Familien war ebenfalls ein Vergnügen.
Niemand sagte „schnell, schnell" oder drängte zur Eile. Stattdessen wurde ganz entspannt Bild für Bild gemacht. Familie für Familie: mit Oma und Opa, Paten, Freunden, Onkel, Tante, Geschwistern, Eltern und natürlich alle zusammen. Sogar das ein oder andere Familien-Crossover war dabei.

Pünktlich um 11 Uhr begann der Gottesdienst. Um 12 Uhr acht machte ich das Gruppenfoto. Und um Punkt 13 Uhr 30 verabschiedete ich mich – nachdem ich noch den Kirchenschmuck und das Gottesdienstprogramm fotografiert hatte.

Kirche kann (noch immer) einiges bewirken, wenn man es nur zulässt. Wenn man erkennt, dass Glaube, Unterhaltung und Nachdenklichkeit sich nicht ausschließen, sondern wunderbar miteinander verbunden werden können.


Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?
„Zipperlein“
 

Kommentare 2

Teilzeitmutti am Dienstag, 06. Mai 2025 06:53

Du bist wohl wieder zu spät ins Bett gegangen, wenn dir gleich Nilpferd-Gähner entfleuchen...
Schön, dass alles so gut gepasst hat. Bei dir hört sich immer alles so positiv an. Das tut gut.

Du bist wohl wieder zu spät ins Bett gegangen, wenn dir gleich Nilpferd-Gähner entfleuchen... ;) Schön, dass alles so gut gepasst hat. Bei dir hört sich immer alles so positiv an. Das tut gut.
Fizzy Lemon am Dienstag, 06. Mai 2025 07:07

Als mir damals befohlen werden sollte, dass ich zum Konfirmationsunterricht solle, sagte ich schlicht: "Nö!" und lehnte das ab. Die haben vielleicht doof geguckt. Dann musste ich ein Formular ausfüllen, auf dem ich sogar begründen musste, warum ich nicht konfirmiert werden möchte. Damals schrieb ich unter anderem, dass ich auch nicht gefragt wurde, ob ich getauft werden möchte und dass die Zugehörigkeit zu dieser Kirche nicht mit meiner Lebensauffassung zusammenpassen würde. Ist auch nicht ganz falsch, wenngleich es natürlich auch so war, dass ich schlicht keine Lust darauf hatte. Außerdem sah ich an meinem Bruder, was das für ein Quatsch ist. Die meisten machen es doch eh nur, weil sie dann einen Haufen Geschenke bekommen. Die waren mir schnuppe. Meine Freiheit war mir lieber! Austreten durfte ich damals ja noch nicht. Dazu musste ich erst volljährig werden. So war ich also gefangen in einer Kirchengemeinschaft, die ich mir selber nicht ausgesucht hatte, bis ich mich dieser Last entledigen konnte.

Als mir damals befohlen werden sollte, dass ich zum Konfirmationsunterricht solle, sagte ich schlicht: "Nö!" und lehnte das ab. Die haben vielleicht doof geguckt. Dann musste ich ein Formular ausfüllen, auf dem ich sogar begründen musste, warum ich nicht konfirmiert werden möchte. Damals schrieb ich unter anderem, dass ich auch nicht gefragt wurde, ob ich getauft werden möchte und dass die Zugehörigkeit zu dieser Kirche nicht mit meiner Lebensauffassung zusammenpassen würde. :D Ist auch nicht ganz falsch, wenngleich es natürlich auch so war, dass ich schlicht keine Lust darauf hatte. Außerdem sah ich an meinem Bruder, was das für ein Quatsch ist. Die meisten machen es doch eh nur, weil sie dann einen Haufen Geschenke bekommen. Die waren mir schnuppe. Meine Freiheit war mir lieber! Austreten durfte ich damals ja noch nicht. Dazu musste ich erst volljährig werden. So war ich also gefangen in einer Kirchengemeinschaft, die ich mir selber nicht ausgesucht hatte, bis ich mich dieser Last entledigen konnte.
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