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Man aß zu Abend, plauderte über dies und das und als Kenny mit dem Essen fertig war sagte er "Vater darf ich aufstehen und zu Bett gehen, ich bin sehr müde". Der Vater nickte wortlos und aß weiter. Kenny erhob sich von seinem Platz gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und wünschte beiden eine Gute Nacht. Schnell lief er die Treppe hoch in sein Zimmer, doch ans zu Bett gehen dachte er nicht. Er öffnete das Fenster, direkt daneben stand eine uralte Eiche, er kletterte geschickt an ihr herunter und landete sicher auf dem Boden. Das war schließlich nicht das erste mal das er heimlich das Haus verließ. Er lief die Straße herunter bis zur Kreuzung dort wartete bereits sein bester Freund Mark. "Mensch, da bist du ja endlich, dachte schon du kommst gar nicht mehr" zog er ihn auf. "Sorry aber ging nicht schneller, musste erst noch zu Abend essen" sagte er noch völlig außer Atem. Dann machten sich die zwei auf den Weg in die Town Hall. Sie waren mächtig gespannt, was sie dort erwarten würde.
Die beiden Jungs hatten nicht einen Cent in der Tasche und überlegten schon wie sie unbemerkt dort rein kämen und außerdem hatten zwei Bengel in ihrem alter um diese Zeit überhaupt nichts mehr zu suchen. Kenny war klar, sollte man ihn erwischen und von der Polizei nach Hause gebracht werden, dann würde ihn sein Vater windelweich schlagen. Am Ziel angekommen schlichen die beiden unbemerkt um die Stadthalle herum und suchten einen geeigneten Platz dort unbemerkt ein zu dringen. Mark entdeckt eine alte Holztüre, die wohl für Lieferanten gedacht war, dort wollten sie ihr Glück versuchen. Kenny drückte die Klinke herunter und war enttäuscht. Klar war sie verschlossen, wäre ja auch zu schön gewesen. Mark versuchte mit seinem alten rostigen Taschenmesser die Türe zu öffnen, doch leider ohne Erfolg. Sie wollten schon entmutigt auf geben, da sprach sie jemand an. "Was macht ihr da an der Türe" sagte die dunkle kräftige Stimme. Die beiden erschraken, hatte man sie tatsächlich erwischt, drohte ihm jetzt die Tracht Prügel seines Lebens ?. So viele Fragen schossen durch Kennys Kopf. Mark versuchte irgendwas zu sagen, doch es kaum nur ein unverständliches stammeln dabei heraus. Der Mann hielt eine Laterne in der Hand zündete das Licht an und fuchtelte damit vor Kennys Gesicht herum. Jetzt konnten ihn auch die beiden Jungs sehen. Es war Isak der schwarze Hausmeister der Town Hall, ein riesenhafter aber sanftmütiger Kerl. Er grinste über das ganze Gesicht, so das seine weißen Zähnen im Schein der Laterne blitzten. Die Erleichterung der beiden war groß und so erzählten sie ihm was ihr Vorhaben gewesen sei. Isak lachte und konnte die beiden gut verstehen. "Kommt mal mit ihr Lausebengel" grinste er, schloss die Türe auf und ging mit ihnen hinein, bis sie hinter der Bühne waren. Dort zeigte er ihnen einen Platz, wo sie unbemerkt dem Konzert lauschen konnten, nämlich direkt unter der Bühne. Die beiden konnten ihr Glück nicht fassen und bedankten sich vielmals bei Isak, der auch bald darauf wieder seinen Job nach gehen musste.
Gleich ging es los, sie hörten über sich Schritte, die Musiker betraten die Bühne, es kam Applaus auf. Der Duke gab mit dem Fuß den Takt an und dann legten sie los. Mark und Kenny waren begeistert, so eine Musik hatten sie noch nie im Leben gehört. Sie lauschten Bubber Miley wie er Töne aus seiner Trompete zauberte die man Growl Stil nannte, indem er die Ventile seiner Trompete nur halb herunter drückte. Tricky Sam Nantons Posaune folgte mit einem ebenso fantastischen Solo. Kenny wurde in diesem Moment klar das er nichts anderes mehr machen möchte, als solche Musik zu spielen. Der Saal, nur mit schwarzem Publikum besetzt tobte und nach knapp zwei Stunden war das Konzert beendet. Die beiden machten sich rasch auf dem Weg nach Hause, Isak hatte ihnen die Türe offen gelassen, so konnten sie problemlos das Gebäude verlassen. Völlig berauscht von den neuen Klängen kletterte Kenny den Baum hoch ab durchs Fenster und rasch ins Bett. An Schlaf war allerdings nicht zu denken, zu sehr war er noch berauscht vom Jungle Style der Ellington Band. Ohne es zu ahnen, war es das letzte mal das sie Bubber Miley hörten, der kurz darauf an den Folgen seines starken Alkoholmissbrauchs und einer Tuberkulose starb.
Unnötig zu erwähnen das der folgende Schultag fast komplett an ihm vorüber ging, so das er gar nicht mit bekam wie sein Klassenlehrer sich erfolglos bemühte ihm sein Wissen näher zu bringen. All das interessierte ihn gar nicht mehr, in seinem Kopf hämmerte fortan nur eines und das war der Jazz. Mark war übrigends an dem Tag erst gar nicht erschienen, sein Vater war früh verstorben und die Mutter kaum zu Hause, das sie die Familie alleine ernähren musste. So konnte er ein recht freies Leben führen um das Kenny ihn sehr beneidete. Wenn er seinem Vater erzählen würde das er Musiker werden möchte hätte er ihn wohl möglich mit Schimpf und Schande aus dem Haus geworfen.
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