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In den Morgenstunden war es endlich so weit, der Bus erreichte sein Ziel und fuhr in den Busbahnhof von New York ein. Kenny der sich so danach gesehnt hatte verschlief diesen Moment. Er träumte wie er als großer Musiker zurück nach Hause kam und seine Eltern ihn stolz in die Arme nahmen, als er plötzlich einen heftigen Stoß in die Seite bekam.
"Hey, du Schlafmütze" grinste ihn Dave an. "Wir sind am Ziel....New York liegt uns zu Füßen".
Kenny schlug überrascht die Augen auf, schnappte sich sein bisschen Gepäck und rannte aus dem Bus, so dass ihm Dave kaum folgen konnte.
"New Yooooork, ich komme" schrie er, riss dabei die Arme hoch und drehte sich wie wild im Kreis. Die Leute die drum herum standen mussten ihn für übergeschnappt halten, doch das war ihm in diesem Moment völlig egal.
"Hey Mann beruhige dich" sagte Dave "Die nehmen dich sonst noch fest" lachte er.
"Ach sollen sie nur, ich bin der glücklichste Mensch auf Erden" grinste Kenny und drehte sich unbeirrt weiter.
"Mensch hab ich einen Hunger, komm Kenny lass uns erstmal was essen gehen".
"Geh du nur, ich versuche meinen Freund Mark zu finden" sagte Kenny, der nicht vor hatte noch weiter mit Dave zusammen zu bleiben.
"Wie du meinst, dann wünsche ich dir viel Erfolg bei der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen" lachte Dave laut, nahm seinen Kram und steuerte das nächste Restaurant an.
Da stand er nun inmitten von New York, Menschen wo hin das Auge sah und doch war in diesem Moment der einsamste Mensch von allen. Wie sollte er bloß hier seinen Freund Mark finden ? Er hatte nur die 52nd Street als Hinweis, doch wo lag diese ominöse Straße ? Sollte er nicht doch lieber erst einmal mit Dave zusammen bleiben, er war älter und kam gut im Leben zu recht. So beschloss er Dave zu folgen und betrat das Lokal in dem er verschwunden war.
Da saß er und verdrückte gerade ein riesiges Steak und spülte alles mit einem großen Glas Bier herunter. Er grinste als er Kenny durch die Türe kommen sah.
"Na, du kommst wohl doch nicht ohne mich aus" lachte er und nickte mit dem Kopf als Zeichen das er sich setzen solle, der Bedienung gab er Anweisung das gleiche noch mal für seinen Kumpel zu bringen. Kenny musste zu geben das sein Magen mächtig am knurren war und haute ordentlich rein, als die Kellnerin ihm sein Steak brachte.
"So jetzt suchen wir uns erstmal eine Bleibe, dann machen wir uns auf die Suche nach deinem Freund und dieser 52nd Street, die muss ja zu finden sein" sagte Dave und lehnte sich pappsatt zurück.
Kenny spürte die Wirkung des Bieres, war es doch sein erstes gewesen, was natürlich Dave gegenüber niemals zugeben würde, so hatte er doch alle Mühe halbwegs gerade zu laufen. Selbstverständlich bemerke Dave das und konnte sich ein lachen kaum verkneifen, er bezahlte die Rechnung und fragte die Kellnerin, ob sie wüsste wo man billig eine Wohnung bekäme. Sie gab ihm einen Zettel mit einer Adresse, dort sollten sich die beiden mal melden. So verließen sie das Lokal um ihr Glück in diesen großen Stadt zu suchen.
Ihre neue Bleibe war nicht gerade das Paradies auf Erden, doch Dave war das egal, er war keinen Luxus gewohnt und schien recht zufrieden zu sein. Kenny dagegen fühlte sich in diesen dunklen muffigen Bude nicht recht wohl, das war schon ein Unterschied zu seinem gepflegten Elternhaus, doch was solls Hauptsache ein Dach übern Kopf. Er öffnete das Fenster um ein bisschen frische Luft ins Zimmer zu lassen und blickte hinunter auf das emsige treiben auf den Straßen New Yorks. Jeder rannte ziellos umher, so kam es ihm jedenfalls vor. Autos fuhren kreuz und quer und hupten wie wild, wenn es mal nicht weiter ging. Sirenen von Polizei und Feuerwehr schienen ohne Ende zu heulen. Wieder bekam er dieses beängstige Gefühl ob er wohl das Richtige getan hatte.
Am Abend, der Lärm der Stadt hatte in keinster Weise nachgelassen nahm er sein verbeultes Kornett heraus setzte sich auf das Fenstersims und spielte gedankenverloren "Solitude" das er mal auf eine von Marks Platten gehört hatte.
"Du spielst nicht schlecht" meinte Dave, der bereits im Bett lag.
"Aber jetzt mach Schluss ich will pennen, wir haben morgen einen langen Tag vor uns"
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