Weil es bald soweit ist ...
Wissenswertes rund um den Maibaum
Maibäume sind schon im 13. Jahrhundert urkundlich belegt. Man begegnet ihnen in fast ganz Europa, aber auch außerhalb. Die Symbolik ist vieldeutig: Vertreibung der bösen Geister, Lob und Rüge für die Mädchen im Dorfe und Ehrenbezeigung für die Honoratioren. Doch ihre wirkliche Geschichte ist eine politische Geschichte. Der Maibaum war einst ein Hexenbaum. Bei den Hexenverfolgern des 17. Jahrhunderts, die überall und jederzeit, und besonders in der Walpurgisnacht vom 30. April zum 1. Mai, die Umtriebe der bösen Geister vermuteten, fand der Maibaum besondere Förderung. Der Stamm des Baumes musste dabei sorgfältig abgeschält sein, damit die „Hexen sich nicht unter der Rinde festsetzen“ können. Solcher Aberglauben war auch der Hauptgrund, dass das Maibaumsetzen von den Aufklärern des 18. Jahrhunderts häufig verboten wurde.
Brauchtum
An den zentralen Plätzen in fast jeder Gemeinde in Österreich wird am 1. Mai der Maibaum, ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebensfreude, aufgestellt. Das Aufstellen des mächtigen Baumes, geschmückt mit grünem Kranz bzw. Kränzen und bunt wehenden Bändern, ist in ganz Österreich gebräuchlich. Im Jahr 1466 wurde der festliche Baum in Österreich erstmalig belegt. Rund um das Maibaumaufstellen gibt es zahlreiche Traditionen.
Welcher Baum wird zum Maibaum
Ursprünglich wurde die Birke zum traditionellen Baum Anfang Mai erkoren, weil diese als erster Baum aus ihrer Winterstarre erwacht. Die Birke gilt außerdem als Symbol für Kraft und Anmut, Lebenswillen und Trost, Licht sowie Heiterkeit. Heutzutage wird auch gerne die Fichte verwendet. Sie treibt im Wonnemonat Mai aus und gilt als festliches Symbol für die Ankunft des Lichtes wie der Wärme.
Das Baumfällen
Der Baum wird traditionell in der Walpurgisnacht geschlagen. Er muss jedoch so fallen, dass die Spitze unbeschädigt bleibt. Unmittelbar nach dem Fällen wird der Baum geschäpst (entastet und entrindet) und glatt gehobelt, damit sich die Maibaumkraxler nicht verletzen.
Das Maibaum-Stehlen
In der Nacht zum 1. Mai muss der Baum streng bewacht werden. Ein alt eingesessener Brauch ist nämlich das Maibaumstehlen. Meist versuchen Gruppen benachbarter Gemeinden, den Baum des jeweils anderen Ortes zu stehlen. Der Tradition nach wird der gestohlene Maibaum mit größeren Mengen an Bier ausgelöst. Jedoch darf ausschließlich der Baum gestohlen werden, ohne Schmuck oder Gedenktafel, was den Diebstahl natürlich erschwert.
Das Maibaum-Aufstellen
Gelingt es den Baum erfolgreich zu bewachen, so kann am 1. Mai das Aufrichten, häufig auf dem Dorfplatz, beginnen. Ein ungeschriebenes Gesetz schreibt vor, dass das Aufstellen allein mit Muskelkraft und mit Hilfe von Stangen zu geschehen hat.
Das Maifest
Am 1. Mai findet dann ein großes Dorffest mit Musik, Tanz, Essen und Kinderprogramm statt. Im Rahmen dieser Feiern können sich beim Maibaum-Kraxeln die Jugendlichen in Kletterwettkämpfen messen.
Die Maibaum-Versteigerung
Vielerorts wird der Baum auch versteigert. Jeder kann den Baum ersteigern. In den meisten Orten muss dieser jedoch bis zum Erntedankfest im Herbst stehen bleiben.