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Watermelon Man

Herbert Jeffrey „Herbie“ Hancock (* 12. April 1940 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Jazz-Pianist und...
Herbert Jeffrey „Herbie“ Hancock (* 12. April 1940 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Jazz-Pianist und Komponist sowie Oscar- und Grammy-Preisträger. Die Improvisation Hancocks ist geprägt von einer perlenden „Funky-Spielweise“ und der Verwendung expressiver Kreuzrhythmen. Viele seiner Kompositionen sind Klassiker geworden und dienen anderen Jazz-Musikern als Improvisationsgrundlage. Dazu gehören Watermelon Man, Cantaloupe Island und Maiden Voyage, die allesamt in den 1960er Jahren auf dem Blue-Note-Label erschienen sind.
Hancock ist der Sohn von Wayman Edward Hancock, dem Besitzer eines Lebensmittelladens, und dessen Frau Winnie Belle, geb. Griffin, einer Sekretärin. Als sein Vater im Zweiten Weltkrieg eingezogen werden sollte, verkaufte dieser seinen Laden übereilt und weit unter Wert, wurde doch nicht eingezogen und musste sich dann mit Taxi- und Busfahren, Postaustragen und als Fleischinspekteur der Regierungsbehörde sein Geld verdienen.

Seine Eltern brachten ihm schon von Anfang an die Liebe zur Musik nahe. Mit sieben Jahren kauften sie ihm ein Klavier, auf dem er ausdauernd übte – anstelle der üblichen sportlichen Freizeitbeschäftigungen in seinem Alter. Die übrige freie Zeit widmete er wissenschaftlichen und elektronischen Themen. Dennoch litten darunter nicht seine schulischen Leistungen, tatsächlich konnte er sogar zwei Klassen überspringen. Seine Lehrer und seine Mutter ermunterten ihn, Opernübertragungen im Rundfunk anzuhören, womit er sein Verständnis von Musik und Klavierspiel vertiefen konnte.

Mit elf Jahren trat Hancock mit dem 5. Klavierkonzert in D-Dur von Mozart zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra auf. Daneben spielte er auch Jazz, dem er sich schließlich ganz zuwendete. Während seiner High School-Zeit hörte er sich stundenlang Aufnahmen von Oscar Peterson und George Shearing an, übertrug deren Noten auf Papier und spielte sie dann nach. Diese langwierige Übung verbesserte seine Fähigkeit, harmonische Strukturen, rhythmische Muster und Instrumentierungsweisen zu analysieren und zu zergliedern. Nach der High School schrieb er sich 1956 am Grinnell College in Iowa ein, um Elektrotechnik zu studieren. Er erlernte dort die Grundlagen der Elektronik, dennoch wechselte er nach zwei Jahren in das Fach Musikkomposition, in dem er 1960 abschloss. Danach kehrte er zurück nach Chicago und spielte u. a. mit Coleman Hawkins zusammen. Wegen eines verheerenden Schneesturms konnte der Pianist von Donald Byrds Gruppe nicht rechtzeitig nach Chicago gelangen, so dass Hancock für ihn einspringen konnte. Byrd war so beeindruckt, dass er ihn mit nach New York City nahm und ihn dort mit seinen Jazz-Kollegen bekannt machte.

Durchbruch
So konnte er 1962 sein Debütalbum Takin' Off mit so bekannten Musikern wie Dexter Gordon und Freddie Hubbard beim Label «Blue Note» einspielen. Auf dieser Platte war auch Watermelon Man, eines seiner populärsten Stücke überhaupt, das in der Version des Perkussionisten Mongo Santamaria zu einem Hit wurde. Bis heute (2007) wurde das Stück von mehr als 200 Musikern aufgenommen. 1963 wurde Hancock neben George Coleman (später durch Wayne Shorter ersetzt), Ron Carter und Tony Williams Mitglied des berühmten zweiten Quintetts von Miles Davis, in dem er bis zum Sommer 1968 blieb. Erstmals war er 1963 auf dem Album Seven Steps to Heaven zu hören. Zu seiner Zusammenarbeit mit Davis meinte er rückblickend:

„Ich war dreiundzwanzig. Und Miles machte mir Angst. Große Angst. Wir mussten uns selbst übertreffen, unser Möglichstes immer weiter vorantreiben. Miles verlangte sehr viel, leitete aber kaum. Er ließ uns die Freiheit zu tun, was wir wollten. Mein Leben hat er verändert und mir viel Mut gegeben.
Hancock wirkte Mitte der 60er Jahre an den Alben des Quintetts wie E.S.P., Miles Smiles, Nefertiti und Sorcerer mit. Für das Album Miles in the Sky (1968) kaufte Davis seinem Pianisten ein Fender Rhodes und leitete damit die Ära des Jazzrock ein.

Er nahm aber auch weiterhin regelmäßig viel beachtete Platten unter eigenem Namen auf, darunter der Klassiker Maiden Voyage. Außerdem war er als Begleiter vieler anderer Musiker tätig, wie etwa von Hank Mobley (No Room for Squares, 1964), Wayne Shorter (Speak No Evil, 1964), Lee Morgan (Search for the New Land, 1964) oder Bobby Hutcherson (Happenings, 1966). Danach bildete er ein eigenes Sextett, das jedoch kommerziell nicht erfolgreich war und von Hancock teilweise durch Tantiemen für seine Kompositionen gegenfinanziert wurde. In den späten 1960er Jahren ließ das allgemeine Interesse an Jazz nach, so dass Hancock nun auch Werbejingles für Chevrolet, Standard Oil und Eastern Air Lines komponierte. Der Filmregisseur und Jazzkenner Michelangelo Antonioni bat ihn erfolgreich, die Filmmusik für seinen Spielfilm Blow Up zu komponieren. 1969 endete die Zusammenarbeit mit Davis in dem Werk Bitches Brew.

Hancock experimentierte 1965 kurzzeitig mit LSD. Seit 1972 ist er praktizierender Buddhist und Mitglied der buddhistischen Religionsgemeinschaft Sōka Gakkai International.

»Fusion«-Musik
1969 legte Hancock sich den Kisuaheli-Namen Mwandishi (dt. „Komponist“) zu; Ende des Jahres entstand das Album Kawaida, das zunächst unter dem Namen des Schlagzeugers Tootie Heath erschien. Auch war er an Miroslav Vitouš’ Album Infinite Search beteiligt. In den 1970er Jahren setzte Herbie Hancock – zur Erweiterung seines Sound-Spektrums – zunehmend elektrische und elektronische Instrumente ein, wie das Fender-Rhodes Piano, das Hohner D6 und verschiedene Synthesizer, wie z. B. den ARP 2600. Hancock ist ein ausgesprochener Technik-Freak, der stets die aktuelle verfügbare Technologie adaptierte – vom Vocoder über die ersten Moog- und Korg-Synthesizer bis zum aktuellen Laptop.

Zu dieser Zeit erklärte Hancock auch, dass er Funk-Musik liebte, vor allem die von Sly Stone, und formierte ein Sextett, das finanziell jedoch ein Desaster war; er finanzierte die Band vier Jahre aus den Tantiemen an seinem Hit Watermelon Man. Seinem Album Fat Albert Rotunda (1970), einem ersten Versuch auf der Funky-Welle für ein TV-Special von Bill Cosby, folgten maßstabsetzende Alben wie Mwandishi (1971) und in Oktett-Besetzung Sextant (1973). 1973 rief er seine Funk-Band The Headhunters ins Leben, bei der auch Bennie Maupin von seinem früheren Sextett sowie Bassist Paul Jackson, Percussionist Bill Summers und Schlagzeuger Harvey Mason mitwirkten. Am bekanntesten aus dieser Zeit ist das 1973 erschienene Album Head Hunters, das zu den erfolgreichsten Alben in der Geschichte des Jazz zählt. Weitere Beispiele sind Thrust, Sunlight, Monster, Mr. Hands (mit Jaco Pastorius) und Man-Child.

1983 arbeitete Hancock mit Bill Laswell für das Album Future Shock zusammen. Mit der Auskopplung Rockit hatte er einen weltweiten Hit (den größten Instrumental-Hit der 1980er Jahre); er bekam einen Grammy für die Single, die das Scratchen allgemein bekannt machte. 1985 nahm er das Duo-Album Village Life mit Foday Musa Suso, einem afrikanischen Kora-Spieler, auf.

Parallel-Entwicklungen
Parallel zu den zunehmend elektronisch dominierten Alben und Bands fand sich Mitte der 1970er Jahre um Herbie Hancock die Formation des zweiten Miles Davis Quintett unter dem Namen V.S.O.P. wieder zusammen, wobei Freddie Hubbard Miles Davis als Trompeter ersetzte. 1986 war er zusammen mit Dexter Gordon in Bertrand Taverniers Jazz-Film Um Mitternacht zu sehen, für welchen er auch den Oscar-prämierten Soundtrack schrieb. In den 1990er Jahren entstanden verschiedene akustische Aufnahmen, unter anderem ein Tribut-Album zu Ehren von Miles Davis (A Tribute to Miles), eine Duo-Aufnahme mit Wayne Shorter (1 + 1) und ein Album, auf dem er mit einem akustischen Quintett Pophits zu neuen Jazzstandards umdeutete (New Standards). 2005 erschien das Album Possibilities, auf dem er gemeinsam mit Pop-Künstlern wie Sting, Paul Simon, Carlos Santana, Damien Rice und Annie Lennox zu hören ist. Im selben Jahr spielte er auch das Stück Spanish Suite mit Stephen Stills ein. Es enthält eine sieben Minuten lange Piano/Gitarre-Improvisation und wurde auf Stills' Album Man Alive! veröffentlicht.

Ein neues Publikum erreichte er 1994 aufgrund des Erfolgs seines Titels Cantaloupe Island, der von Us3 gecovert bzw. remixed wurde. Für sein Album The New Standard von 1996 verwendete Hancock Popsongs von Peter Gabriel, Kurt Cobain und Joni Mitchell. Im Jahr 2008 gewann er mit dem Album River: The Joni Letters, einer Hommage an die jazzliebende Liedermacherin Joni Mitchell, zwei Grammy Awards; neben der Kategorie Bestes Jazz-Album auch den Preis als Bestes Album des Jahres. „Sextant“ wurde in die legendäre Wireliste The Wire’s “100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)” aufgenommen.

Sein gemeinsam mit Lisa Dickey verfasstes Buch Possibilities (Viking 2014) wurde im JazzTimes’ 2014 Readers’ Poll Spitzenreiter.[
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Green Dolphin Street

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Footprints

Wayne Shorter (* 25. August 1933 in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und -Komponist....
Wayne Shorter (* 25. August 1933 in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und -Komponist. Mit John Coltrane und Sonny Rollins gehört er zur „vordersten Linie“ der Saxofonisten im Modern Jazz. „Sein Spiel wird als poetisch, rätselhaft und zugleich natürlich und in sich völlig logisch charakterisiert.
Shorter spielte zunächst für Horace Silver und Maynard Ferguson, bevor er ab 1959 zu Art Blakey's Jazz Messengers stieß. Er wurde deren musikalischer Leiter, bevor er 1964 auf Empfehlung von John Coltrane von Miles Davis abgeworben wurde. Er veröffentlichte aber auch meist hoch gelobte Alben unter eigenem Namen, wie 1964 Night Dreamer als sein erstes Album für Blue Note. Von 1964 bis 1969 war er – neben Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams – Mitglied des zweiten „klassischen“ Miles-Davis-Quintetts, für das er viele Kompositionen schrieb, die zu Klassikern wurden, darunter die Stücke „Footprints“ und „Nefertiti“. Shorter war der richtige Nachfolger für John Coltrane in Davis’ Gruppe, was noch dadurch untermauert wurde, dass er bei Blue Note zu der Zeit unter seinem Namen eine Quartett-Platte mit Coltranes Begleitern McCoy Tyner und Elvin Jones einspielte (Juju).

1970 gründete er gemeinsam mit dem Keyboarder Joe Zawinul und dem Bassisten Miroslav Vitouš die legendäre Jazz-Rock-Formation Weather Report, der später auch Jaco Pastorius und Peter Erskine angehörten. In die Zeit der frühen Weather Report fällt auch Shorters weitgehender Wechsel vom Tenorsaxophon, das er bis 1968 ausschließlich gespielt hatte, auf das Sopransaxophon und Lyricon. Parallel spielte er seit 1976 mit V.S.O.P. auch wieder akustischen Jazz.

Seit der Auflösung von Weather Report (nach Meinung Joachim-Ernst Berendts „der erfolgreichsten aller Jazz-Rock-Gruppen“) arbeitete Shorter solistisch. Er begleitete Carlos Santana und die Rolling Stones auf Tourneen und spielte auf mehreren Alben von Joni Mitchell und mit Steely Dan. Inzwischen leitet er ein hoch gelobtes Quartett mit dem Pianisten Danilo Pérez, dem Bassisten John Patitucci sowie dem Schlagzeuger Brian Blade (CDs: Footprints Live! Beyond the Sound Barrier und Without a Net).

2003 und 2005 erhielt er für die Alben Alegría und Beyond the Sound Barrier jeweils den Grammy in der Kategorie Bestes Jazz Instrumental Album. 2003 gewann Wayne Shorter den alljährlichen Kritikerpoll der Zeitschrift Down Beat gleich in fünf Kategorien: für Footprints Live! als „Album des Jahres“, als „Jazzmusiker des Jahres“ und Komponist, für die „Akustische Jazzgruppe des Jahres“ und auf dem Sopransaxophon. Beim Kritikerpoll 2013 lag Wayne Shorter erneut in vier Kategorien vorne: für Without a Net als „Album des Jahres“, als „Jazzmusiker des Jahres“ und auf dem Sopransaxophon sowie für die „Jazzgruppe des Jahres“. Für das Stück Orbits bekam er einen Grammy für die beste Jazzimprovisation. 2016 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt. 2017 wurde er mit dem schwedischen Polar Music Prize ausgezeichnet und 2018 erhält Shorter einen Kennedy-Preis. Für das Album Emanon erhielt er 2019 den Grammy für das beste Jazz-Instrumentalalbum.
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Zarafah

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Can´t Dance

Joshua Redman (* 1. Februar 1969 in Berkeley, Kalifornien) ist ein amerikanischer Jazz-Saxophonist.
Der Sohn des...
Joshua Redman (* 1. Februar 1969 in Berkeley, Kalifornien) ist ein amerikanischer Jazz-Saxophonist.
Der Sohn des Saxophonisten Dewey Redman besuchte die Berkeley High School, wo er in der Schul-Jazzband unter Charles Hamilton spielte, und studierte von 1987 bis 1991 an der Harvard University. Dort arbeitete er in den Semesterferien mit Musikern des Berklee College of Music und hatte einen Auftritt mit Delfeayo Marsalis.

1991 ging er nach New York City, wo er die Thelonious Monk International Jazz Saxophone Competition gewann. In der Folgezeit trat er mit Musikern wie Elvin Jones, Charlie Haden, Jack DeJohnette, Pat Metheny und Roy Hargrove auf.

1992 wirkte er als Sideman am Album seines Vaters, Choices, mit, 1993 erschien sein Debüt-Album Joshua Redman. Seither veröffentlichte er über zehn Alben unter eigenem Namen. Er gründete in den 1990er Jahren ein eigenes Quartett und 2002 mit Sam Yahel und Brian Blade die Joshua Redman Elastic Band. 1998 ist Redman als Tenorsaxophonist Mitglied der Band The Louisiana Gator Boys (u. a. mit Eric Clapton und B. B. King), die extra für den Film Blues Brothers 2000 ins Leben gerufen wurde, und somit auch im Film zu sehen ist. In den 2000er Jahren war er musikalischer Leiter des SFJazz Collective. 2007 erschien sein Studioalbum Back East, welches im klassischen Triostil aufgenommen wurde (Saxophon, Bass, Schlagzeug) und orientalische Einflüsse beinhaltet.
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15.10.18,sein letzter Gig :(

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September in the Rain

Roy Anthony Hargrove (* 16. Oktober 1969 in Waco, Texas; † 2. November 2018 in New York City) war ein...
Roy Anthony Hargrove (* 16. Oktober 1969 in Waco, Texas; † 2. November 2018 in New York City) war ein US-amerikanischer Jazz- und Funk-Trompeter.
Er wurde von Wynton Marsalis entdeckt, als dieser Hargroves Highschool in Dallas besuchte. Starken Einfluss auf Hargrove hatte der Saxophonist David „Fathead“ Newman ausgeübt, der zusammen mit Ray Charles an seiner Highschool auftrat. Hargrove studierte von 1988 bis 1989 im Berklee College of Music in Boston, trat aber zu dieser Zeit schon oft in New York auf und wechselte schließlich an die dortige The New School. Dort machte er auch seine ersten Aufnahmen zusammen mit dem Saxophonisten Bobby Watson. Es folgten Aufnahmen mit Superblue, Mulgrew Miller und Kenny Washington. 1990 erschien sein erstes Soloalbum Diamond in the Rough.

Sein Plattenlabel Verve ermöglichte Hargrove Aufnahmen mit vielen Größen des Jazz, unter anderem mit Joe Henderson, Stanley Turrentine, Johnny Griffin, Joshua Redman und Branford Marsalis. Im Auftrag des Lincoln Center Jazz Orchestra komponierte er 1993 The Love Suite: In Mahogany.

Roy Hargrove hat mit den unterschiedlichsten Musikern gearbeitet. Zu Beginn spielte er häufig mit Shirley Horn (live wie auf Platten); er nahm auch mit Kitty Margolis auf. Er arbeitete oft mit Erykah Badu (mit der er auch zur Schule ging), Common, D’Angelo und Me’shell Ndegeocello. 1998 erhielt er den Grammy Award für sein Album Habana mit seiner afrokubanischen Band Crisol. 2002 gewann er den Grammy ein zweites Mal, diesmal zusammen mit Herbie Hancock und Michael Brecker für das Album Directions in Music.

Von einem Gericht in Manhattan wurde Hargrove 2014 zu zwei Tagen Gemeinschaftsarbeit verurteilt, weil er beim Kauf von Kokain erwischt worden war. Hargrove war der Gründer und Leiter der Formation The RH Factor, wo er Elemente von Jazz, Funk, Hip Hop, Soul und Gospel kombinierte. 2009 legte er mit Emergence eine Bigband-Produktion mit Sängerin Roberta Gambarini vor. Nachdem Hargrove nach Angaben seines Managers Larry Clothier im Zusammenhang mit einer langjährigen Nierenerkrankung in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert worden war, starb er am 2. November 2018 im Alter von 49 Jahren an Herzversagen.
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FreeReggaeHiBop

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Dodo´s Bounce

James Carter (* 3. Januar 1969 in Detroit, Michigan) ist ein US-amerikanischer Saxophonist und Vertreter des...
James Carter (* 3. Januar 1969 in Detroit, Michigan) ist ein US-amerikanischer Saxophonist und Vertreter des Modern-Creative-Stils.
Carter wurde in den 1990er-Jahren bekannt durch seine unorthodoxe Herangehensweise an den Jazz. So lässt er neben traditionell eingespielten Jazzstandards auf seinen CDs auch eigene Kompositionen hören, in denen er durch die Verwendung von Growling, großen Intervallsprüngen und anderen untypischen Klangeffekten einen eigenen Sound erzeugt. Anders als die meisten Jazz Saxophonisten, spielt Carter die ganze Palette an Saxophonen, nämlich Bass-, Bariton-, Alt-, Tenor-, Sopran- und F-Mezzo-Saxophon. Darüber hinaus spielt er Bass-Klarinette und Querflöte.
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Ich hab noch einen Koffer in Berlin

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Little Sunflower

Am Niederrhein geboren und die ersten Jahre aufgewachsen, ging die Familie für fünf Jahre nach Rom, wo Brönner auch...
Am Niederrhein geboren und die ersten Jahre aufgewachsen, ging die Familie für fünf Jahre nach Rom, wo Brönner auch den Kindergarten besuchte. Er machte 1990 sein Abitur auf der Jesuitenschule Aloisiuskolleg in Bonn-Bad Godesberg. Bereits hier fiel er durch sein Talent bei verschiedenen Schulorchestern auf: klassisches Schulorchester, AKO Big Band oder Sacro-Pop (zusammen mit Stefan Raab). Er studierte Jazztrompete an der Hochschule für Musik Köln. Zu seinen wichtigsten Lehrern gehören Malte Burba und der amerikanische Jazz-Trompeter Bobby Shew. Brönner spielte in der Berliner RIAS Big Band. Sein erstes eigenes Album Generations of Jazz mit Ray Brown, Jeff Hamilton, Frank Chastenier und Grégoire Peters erschien 1993. Er erhielt den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den Preis der Deutschen Plattenindustrie. In Folge spielte er mit internationalen Jazzgrößen wie Dave Brubeck, Tony Bennett, Mark Murphy, James Moody, Monty Alexander, Nils Landgren sowie Klaus Doldinger und Joe Sample und ging 2003 mit der Soulsängerin Joy Denalane auf Tour. Des Weiteren produzierte und komponierte er für Hildegard Knef das Album 17 Millimeter (1999) und schrieb Soundtracks für Jazz seen sowie Höllentour von Pepe Danquart.

Ende April 2006 erschien sein in Los Angeles aufgenommenes Studioalbum Oceana. Auf der von Larry Klein produzierten CD sind unter anderem Madeleine Peyroux und Sängerin Carla Bruni als Gaststars beteiligt.

Brönner produzierte 2002 mit den No Angels das Swing-Album When the Angels Swing, für die er die Pop-Hits der Gruppe für ein Big-Band-Orchester im Swing-Stil arrangierte. 2006 produzierte er für den Bariton Thomas Quasthoff das Jazzalbum Watch What Happens, bei dem er auch als Trompeter mitwirkte.

Von 2004 bis März 2010 spielte und moderierte er in der Reihe Talkin' Jazz der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn mit seiner Band und ausgewählten Gästen, darunter Paul Kuhn, Mousse T., Stefan Raab, Anke Engelke, Thomas Quasthoff, Nana Mouskouri und vielen mehr. Am 5. März 2010 war Peter Kraus sein letzter Gast der Reihe. 2009 spielte er als einer der Gastmusiker die Flügelhornparts auf dem Album Touch des berühmten Schweizer Electronicmusic-Duos Yello.

2009 wurde Brönner zum Professor an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden berufen. Seit dem Wintersemester 2009/2010 lehrt er dort zusammen mit Malte Burba in der Fachrichtung Jazz, Rock und Pop.

Von August bis November 2010 war Brönner gemeinsam mit Sarah Connor und George Glueck Jurymitglied und Mentor in der Castingshow X Factor, die auf RTL und VOX ausgestrahlt wurde. Er bekam die Kategorie der ab 25-Jährigen zugeteilt und gewann den Wettbewerb mit seiner Kandidatin Edita Abdieski. In der zweiten Staffel, die am 30. August 2011 startete, war er erneut Jurymitglied und Mentor und bekam erneut die Kategorie der ab 25-Jährigen. Am 6. Dezember 2011 gewann Brönner die Show wieder mit seinem Kandidaten David Pfeffer. Seinen Ausstieg aus der VOX-Talentshow begründete er mit seinem Hauptberuf als Jazzmusiker, der wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit verdiene.

Seit 2010 arbeitet Brönner verstärkt auch als Fotograf. Seine Porträts, die er meist mit einer Leica "M" Kamera fotografiert, sind Ende 2014 in dem Bildband Faces of Talent (teNeues Verlag) erschienen.

Im April 2016 wurde Till Brönner auf Einladung von US-Präsident Barack Obama ins Weiße Haus eingeladen, um als einziger Jazzkünstler aus dem deutschsprachigen Raum mit 45 internationalen Kollegen den International Jazz Day (30. April) der UNESCO mit einem Konzert zu feiern. Das All-Star-Ensemble umfasste unter anderem Aretha Franklin, Morgan Freeman, Herbie Hancock, Sting, Pat Metheny, Diana Krall, Marcus Miller, Wayne Shorter, Chick Corea, John McLaughlin, Al Jarreau und Dianne Reeves.

Im Mai 2016 unterzeichnete Brönner nach über 15 Jahren beim Plattenlabel Universal einen internationalen Vertrag beim Label Sony Masterworks New York.

Brönner hat einen Wohnsitz in Berlin-Charlottenburg und seit 2013 einen Zweitwohnsitz in Los Angeles. Er ist Vater eines Sohnes.
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Pasodoble

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So What

Er erlernte das Schlagzeug- und Klavier-Spielen ab dem Alter von sieben Jahren; unter anderem erhielt er Unterricht...
Er erlernte das Schlagzeug- und Klavier-Spielen ab dem Alter von sieben Jahren; unter anderem erhielt er Unterricht bei Evert Fraterman. Zwischen 1984 und 1989 war Haffner Mitglied des deutsch-französischen Jazzensembles; später spielte er unter anderem in der Bigband von Peter Herbolzheimer, bei Chaka Khan (1994–1995) und Klaus Doldingers Passport (1989–2000). Des Weiteren spielte er auch in der NDR Bigband und der hr-Bigband Schlagzeug. Daneben ist er Studio- und Livemusiker, zudem komponiert und produziert er für andere Künstler, unter anderem für die isländische Band Mezzoforte.

Wolfgang Haffner ist im Bereich Jazz und vor allem Funk als Schlagzeuger tätig und begleitete die No Angels auf ihrem Swing-Album oder spielte bei Aufnahmen von Nils Landgren und seiner Nils Landgren Funk Unit mit, z. B. auf dem 2004 herausgebrachten Tonträger „funky abba“. 2000 ging er zusammen mit Albert Mangelsdorff, Klaus Doldinger, Manfred Schoof, Wolfgang Dauner und Eberhard Weber als Old Friends auf Tour, seit 2011 war er u. A. mit Till Brönner unterwegs.

Seine eigene Musik ist Funk. Bei den eigenen Alben und Auftritten spielt er daher häufig mit dem schwedischen Bassisten Magnum Coltrane Price von der Nils Landgren Funk Unit zusammen. Mit einem akustischen Jazztrio aus Lars Danielsson am Bass und Hubert Nuss am Piano nahm er 2008 das Album Shapes auf und gastierte auf der Jazzwoche Burghausen. In dem Jazz-Fusion-Quartett Metro gehört er neben Chuck Loeb und Mitchel Forman zur Stammbesetzung.

Für sein Album Heart of the Matter von 2012 arbeitete er mit Götz Alsmann, Till Brönner, Thomas Quasthoff, Sebastian Studnitzky und Sting-Gitarrist Dominic Miller zusammen. Im November 2014 erhielt Haffner den mit 10.000 € dotierten großen Kulturpreis der Stadt Nürnberg.

Sein Album Kind of Cool (ACT 2015) kam sowohl als CD als auch auf Vinyl heraus. Zur All Star Besetzung gehörten Jan Lundgren, Christopher Dell, Dan Berglund, Dusko Goykovich und Jukka Perko. Bereits vor Erscheinen gab der Bandleader bundesweit Konzerte mit dem Material des Albums.

Der Name des Kind of Spain Albums erklärt sich daraus, dass der Musiker bis vor kurzem auf der spanischen Insel Ibiza seinen Hauptwohnsitz hatte, bevor er kürzlich nach Deutschland zurück zog.
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Green Jazz | Mellow Jazz Music for Getting Green | Smooth Jazz Saxophone Instrumental Music

Don't be mean... enjoy the green with Dr. SaxLove. The Dr.'s smooth and mellow prescription will get you right....
Don't be mean... enjoy the green with Dr. SaxLove. The Dr.'s smooth and mellow prescription will get you right. Enjoy! ► Subscribe for more musical medicine:...
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Another Day in Paradise

Provided to YouTube by Kontor New Media GmbH Another Day in Paradise · Nils Landgren, Michael Wollny, Lars...
Provided to YouTube by Kontor New Media GmbH Another Day in Paradise · Nils Landgren, Michael Wollny, Lars Danielsson & Wolfgang Haffner 4 Wheel Drive ℗ ACT ...
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Free Jazz

Auf dem Album spielt ein Doppel-Quartett die Musik Colemans: Jedes der beiden Quartette mit Holzbläser, Trompete,...
Auf dem Album spielt ein Doppel-Quartett die Musik Colemans: Jedes der beiden Quartette mit Holzbläser, Trompete, Bass und Schlagzeug wurde dabei einem der Stereokanäle zugeordnet. Die Komposition war eine sechsteilige Suite mit Kollektivimprovisationen, durch thematische Einschübe in Form kurzer, teilweise fanfarenartiger Unisono-Themen oder von Bläserclustern gegliedert und über weite Strecken auf einem Shuffle-Rhythmus beruhend, den die verdoppelte Rhythmusgruppe spielte. Funktionsharmonische Bindungen sind aufgehoben. Das Prinzip der weitgehend freien Improvisation gab den Musikern große Freiräume zur eigenständigen Umsetzung ihrer Ideen und Empfindungen. Phasen, in denen alle Musiker gemeinsam spielten, wechselten mit Solo-Sequenzen ab, in denen der entsprechende Musiker auf vorangegangene Motive einging oder selbst ein neues Thema einbringen konnte, während die anderen Musiker sich am Motiv des Solos orientierten und dieses kommentierten oder pausierten: „Die wichtigste Sache war für uns, zusammen zu spielen, alle zur gleichen Zeit, ohne uns gegenseitig in den Weg zu kommen, und außerdem nach Belieben genügend Raum für jeden Spieler zu haben – und dieser Idee für die Dauer des Albums zu folgen. Wenn der Solist etwas spielte, das mich zu einer musikalischen Idee oder Ausrichtung anregte, spielte ich das in meinem Stil dahinter. Er führte selbstverständlich sein Solo in seinem Stil fort.Als Solisten kamen zuerst die Bläser an die Reihe, dann (im Duo) die beiden Bassisten und dann die beiden Schlagzeuger. Die Komposition ging – was zuvor niemand gewagt hatte – über beide Seiten der LP.

Das Album wurde am 21. Dezember 1960 zusammenhängend aufgenommen. Direkt zuvor hatte die Gruppe einen ersten Take aufgenommen, der jedoch nicht auf der Platte veröffentlicht wurde.

Obwohl Coleman und Tonmeister Dowd innovativen Gebrauch von der Stereophonie machten, erschien Free Jazz sowohl als Stereo- als auch als Mono-Version. Auf dem Albumcover ist Coleman nicht als Interpret angegeben, sondern wird als Namensgeber des „Ornette Coleman Double Quartet“ angeführt.
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Lonely Woman

Coleman wuchs in ärmlichen Verhältnissen und nach dem Tod seines Vaters früh als Halbwaise auf. Sein erstes Saxophon...
Coleman wuchs in ärmlichen Verhältnissen und nach dem Tod seines Vaters früh als Halbwaise auf. Sein erstes Saxophon bekam Coleman mit 14 Jahren, er brachte sich ab 1944 das Saxophonspiel und Notenlesen selbst bei. Mit 19 Jahren riss er von zu Hause aus, um Armut und Rassendiskriminierung im Süden der USA zu entfliehen. In Los Angeles schlug sich Ornette Coleman mit Hilfsjobs durch und eignete sich 1950 wiederum im Selbststudium Harmonielehre und Musiktheorie an. Hier entwickelte er auch eigene musikalische Konzepte und fand Unterstützer in Don Cherry (Trompete), Bobby Bradford (Trompete), Walter Norris (Klavier), Ed Blackwell (Schlagzeug), Billy Higgins (Schlagzeug) und Charlie Haden (Bass). Die beiden Letztgenannten lernte er 1958 in der Band von Paul Bley (Klavier) kennen, die um Coleman und Cherry erweitert wurde, bevor sie durch Bleys Ausstieg zum Ornette Coleman Quartet wurde.

Zusammen bespielte die Band kleine Clubs in Los Angeles. Ihren ersten Plattenvertrag erhielt sie nur durch Zufall, denn eine Plattenfirma kaufte eines von Colemans Arrangements, fand aber außer dessen Gruppe niemand, der dieses auch spielen konnte. Auf Vermittlung von John Lewis wechselte Coleman im Mai 1959 zu Atlantic Records. Nach einem darauffolgenden Engagement im Jazzclub „Five Spot“ in New York im Jahre 1959 war dem Ornette Coleman Quartet die Aufmerksamkeit der Jazz-Szene sicher.

Neben der Musik interessierte sich Coleman auch für wissenschaftliche Themen aus Physik, Mathematik und Chemie.




Zusammen mit Eric Dolphy (Bassklarinette), Don Cherry (Taschentrompete), Freddie Hubbard (Trompete), Scott LaFaro (Bass), Charlie Haden (Bass), Billy Higgins (Schlagzeug) und Ed Blackwell (Schlagzeug) – also mit einem Doppel-Quartett – nahm Coleman 1960 sein wohl bekanntestes Album Free Jazz: A Collective Improvisation auf. Dieses Album wirkte als Initialzündung des atonalen Avantgarde Jazz, wobei es in seiner Kollektivimprovisation ebenso auf die Ursprünge des Jazz in New Orleans verwies. 1961 löste Coleman sein Quartett auf und spielte in den nächsten Jahren im Trio mit David Izenzon (Bass) und Charles Moffett (Schlagzeug). Zudem lernte er Geige und Trompete, um sie für Klangfarbeneffekte einzusetzen. Seit den frühen 1960er Jahren komponierte er zudem Kammermusik und seit 1967 auch mehrfach sinfonische Stücke für größere Ensembles (Skies of America, 1972).

Ornette Coleman entwickelte vor allem seit den 1970ern aus dem Free Jazz sein System der „Harmolodics“ (etwa: Harmolodik).[2] Anders als im modalen Spiel wird dabei über lineare Intervallreihen improvisiert. Insbesondere gemeinsam mit seiner Band Prime Time wurde Coleman ab Mitte der 1970er Jahre mit Hilfe des harmolodischen Systems zu einem Pionier des Free Funk, denn er kombinierte die „Harmolodics“ mit aggressiven Rockrhythmen und sphärischen Klängen. Sein Album Dancing in Your Head, aufgenommen u. a. mit den Master Musicians of Jajouka, wurde in die Liste The Wire’s „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen. In den 1980er Jahren brachte Coleman weitere Platten mit Prime Time und seinem klassischen Quartett heraus.

Colemans Aufnahmen der 1990er Jahre, auf denen er in einem klassischen Jazzquartett (mit Piano, Bass, Schlagzeug) bzw. im Saxophon-Piano-Duo (mit Joachim Kühn) spielte, fanden großen Anklang. Sein bisher letztes Album Sound Grammar, Livemitschnitt eines Festivalauftritts 2006 in Deutschland, entstand mit der ungewöhnlichen Besetzung von zwei Bassisten und einem Schlagzeuger; für dieses Album bekam er 2006 einen Grammy.
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Lover Man

Inge Brandenburg wurde als eines von sechs Kindern in eine zerrüttete Familie hineingeboren, in der Gewalt und...
Inge Brandenburg wurde als eines von sechs Kindern in eine zerrüttete Familie hineingeboren, in der Gewalt und Streit herrschten. Ihre Eltern verlor sie jugendlich durch die Nationalsozialisten: Der Vater, Kommunist und im Ersten Weltkrieg Kriegsdienstverweigerer, wurde 1939 im KZ Mauthausen inhaftiert, wo er später ums Leben kam,die Mutter wurde als „Asoziale“ im KZ Ravensbrück interniert und kam dort 1945 kurz vor Kriegsende um. Die Geschwister wurden voneinander getrennt und in verschiedenen Kinderheimen untergebracht,wodurch Inge Brandenburg den Großteil ihrer Jugend in Heimen in Dessau und Bernburg zubrachte

Unmittelbar nach Kriegsende flüchtete sie in die amerikanische Zone nach Hof, wo sie als Herumtreiberin mehrere Monate inhaftiert wurde. Danach verschlug es sie nach Augsburg. Dort arbeitete sie in einer Bäckerei, begann das Klavierspiel zu erlernen und kam in den GI-Clubs der Stadt das erste Mal mit Jazz in Kontakt. Sie bewarb sich erfolgreich auf ein Zeitungsinserat eines Tanzorchesters, das eine Sängerin suchte und tingelte nach ihrem Umzug nach Frankfurt am Main mit jenem durch deutsche Nachtclubs und Tanzlokale. Als Autodidaktin entwickelte sie sich zunehmend zu einer hervorragenden Jazz-Interpretin und unternahm – nach einem Engagement in Libyen – schließlich eine achtmonatige Tourneereise nach Schweden, die von Erfolg gekrönt war (ursprünglich geplant waren nur vier Wochen). Zurück in Deutschland kam der Durchbruch 1958 auf dem Deutschen Jazzfestival; auch die Kritiker prophezeiten ihr eine große Zukunft. Sie erhielt ihren ersten Plattenvertrag und sang, des dunklen Timbres ihrer Stimme und ihres hervorragenden Timings wegen geschätzt, bald mit der ersten Garde der Jazzer.

Beim Festival Européen du Jazz in Antibes 1960 wurde sie als „beste europäische Jazzsängerin“ ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit Hans Koller, Albert Mangelsdorff, Emil Mangelsdorff, Helmut Brandt und den Orchestern von Kurt Edelhagen und Erwin Lehn festigten ihren Ruf als die beste westdeutsche Jazzsängerin; sie sang vor allem im Swing-Idiom und Blues-Stücke. Ihre Interpretation von Lover Man machte sie angeblich 1960 „zur Legende“: „Unbeeindruckt von den damals schon vorliegenden überwältigenden Vokal-Aufnahmen, sang sich die junge Deutsche mit individueller Phrasierung und seelenvoller dunkler Stimme die Seele aus dem Leib.“

Anfang der 1960er Jahre wurde Inge Brandenburg von dem AFN-Moderator Charlie Hickman gemanagt, der ihr die ersten Fernsehauftritte verschaffte, unter anderem mit Ted Heath (1962). Sie tourte 1965 mit der Gunter Hampel Group und interpretierte Ornette-Coleman-Stücke wie Lonely Woman. 1968 ging sie mit dem Trio von Wolfgang Dauner auf Tournee. Plattenfirmen veröffentlichten einige Aufnahmen mit ihr, wollten aber lieber (besser verkäufliche) schlagerartige Stücke aufnehmen, wozu sie nicht bereit war. Nach ihrem vergeblichen Versuch, die Label vor Gericht dazu zu zwingen, wie ursprünglich vereinbart, Jazzaufnahmen mit ihr zu veröffentlichen, war sie in der Branche „verbrannt“. Auch ihres Alkoholkonsums und ihrer reizbaren Art wegen galt sie zunehmend als schwierig, wodurch sie nur noch wenige Engagements erhielt, so dass sie später überwiegend Theater spielte.1976 sang sie noch einmal auf einem Jazzfestival in Würzburg, 1974 und 1976 im Sinkkasten in Frankfurt am Main, 1985 in der Brotfabrik in Frankfurt am Main, oder in Omnibus (Würzburg) und im Sudhaus in Stuttgart mit dem Peter Mayer Quartett und Jan Jankeje. Danach zog sie sich aufgrund der schwierigen ökonomischen Situation aus dem Musikmarkt komplett zurück.

Nach dem Karriereende rutschte Brandenburg in tiefere Alkoholprobleme ab, hinzu kamen Probleme mit ihren Stimmbändern. 1990 unterzog sie sich einer Operation der Stimmbänder. Mitte der Neunzigerjahre versuchte sie ein Comeback – unterstützt von Gerry Hayes und Charly Antolini, mit den Trios der Pianisten Walter Lang bzw. Heinz Frommeyer, welches jedoch misslang. Verarmt starb sie 1999 im Schwabinger Krankenhaus. Ihr Grab befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof.
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Cantabile

München 1997
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